Die BSR ist für ihre witzigen und geschmackvollen Slogans auf ihren Müllwagen und Mülleimern bekannt und berühmt. Egal ob „Immerhin Eimer“ oder „Solche Klugschmeißer“, die Aufschriften auf den orangefarbenen Müllautos oder Abfallbehältern sorgen immer wieder für Lacher bei Einheimischen oder Gästen. Doch jetzt sorgt ein Aufkleber auf einem BSR-Müllwagen für Aufregung, der an das Skandal-Video mit rassistischem „Ausländer raus“-Gegröle erinnert.
Vor einigen Wochen sorgte ein Vorfall in einer Hotelbar in Kampen auf Sylt für großes Aufsehen. Ein Video, das im Internet veröffentlicht wurde, zeigte mehrere Besucher, die zum Lied „L’amour toujours“ die fremdenfeindliche Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ skandierten. Als Konsequenz daraus wurde das Abspielen des Lieds in Berliner Fanbereichen während der EM 2024 sowie bei einigen großen Volksfesten untersagt.
Besonders in rechtsextremen Kreisen wird das Lied nach wie vor als eine Art „Hundepfeife“ verwendet, um die rassistische Botschaft zu verbreiten. Im Internet sind Aufkleber erhältlich, die die Insel Sylt mit der Aufschrift „Döp Dödö Döp“ zeigen, eine Anspielung auf die Melodie des Liedes. Ein solcher Aufkleber wurde kürzlich an einem Fahrzeug der Berliner Stadtreinigung (BSR) entdeckt.
Hey @BSR_de, ist es in eurem Sinne, dass Mitarbeitende ihre rechte und rassistische Gesinnung zeigen, in dem sie so was auf eure Fahrzeuge kleben? Ihr setzt euch doch sonst so für Vielfalt ein.
— Nele (@nelediesdas) June 18, 2024
Heute Morgen in Berlin-Spandau gesichtet. #Sylt #Rassismusproblem pic.twitter.com/cjTgEdChXN
Das sagt die BSR zu den Rassismus-Vorwürfen
Obwohl die BSR eigentlich für Offenheit und Toleranz bekannt ist, geriet das positive Image der Behörde jetzt ins Wanken, als ein rassistischer Aufkleber an einem BSR-Müllfahrzeug entdeckt wurde. „Hey BSR, ist es in eurem Sinne, dass Mitarbeitende ihre rechte und rassistische Gesinnung zeigen, indem sie so was auf eure Fahrzeuge kleben? Ihr setzt euch doch sonst so für Vielfalt ein“, schreibt eine Frau, die einen Aufkleber auf einem BSR-Müllauto in Spanda ugesehen hatte auf X (ehemals Twitter).
Auf Anfrage der „Berliner Zeitung“ reagierte die Behörde bestürzt und versicherte, den Vorwürfen „konsequent nachgehen und den Sachverhalt aufklären“ zu wollen. Das betroffene Fahrzeug konnte mittlerweile ausfindig gemacht werden und der rassistische Aufkleber sei umgehend entfernt worden.
Konsequenzen gebe es für die Mitarbeiter aber keine. „Bei einem Gespräch zur Sachverhaltsklärung hat die Fahrzeugbesatzung glaubhaft versichert, dass sie den Sticker nicht angebracht hat“, erklärt eine BSR-Sprecherin gegenüber der „Berliner Zeitung“. Man gehe davon aus, dass ein Fremder den Sticker heimlich am Fahrzeug angebracht habe. ■