Wer spart, wird bestraft: Die Berliner haben im vergangenen Jahr weniger Trinkwasser aus der Leitung verbraucht, damit sind auch die Gewinne der Berliner Wasserbetriebe gesunken. Folge: Jetzt fehlt Geld für nötige Investitionen. Deshalb sollen die Wasserpreise für die Berliner steigen.
In Berlin hat es im vergangenen Jahr viel geregnet. Berlinweit ist 2023 mit im Schnitt mehr als 700 Litern pro Quadratmeter fast doppelt so viel Regen gefallen wie im Jahr zuvor. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es den Angaben zufolge ein Plus von gut einem Drittel. Für die Wasserbetriebe hatte das weitreichende Folgen – auch für die wirtschaftliche Entwicklung.
Der Gewinn der Berliner Wasserbetriebe schrumpft um 46,6 Millionen Euro
Viel Regen, weniger Gewinn für die Wasserbetriebe. Denn der Trinkwasserverbrauch ist mit 211 Millionen Kubikmetern (die Gärten mussten weniger gewässert werden) leicht gesunken (2022: 215,5 Millionen), die Abwassermenge aber deutlich gestiegen, von 248 Millionen auf 265 Millionen Kubikmeter. So haben die Wasserbetriebe im vergangenen Jahr bei gleich gebliebenen Gebühren nur einen Umsatz von 1,279 Milliarden Euro erwirtschaftet – 25,7 Millionen weniger als 2022.
Die Berliner Wasserbetriebe haben vor allem aber deutlich weniger Gewinn gemacht. Der Jahresüberschuss sank um 46,4 Millionen Euro auf nun 219,9 Millionen Euro. Geld, das jetzt für dringend benötigte Investitionen fehlt.
474 Millionen Euro flossen im vergangenen Jahr ins Leitungsnetz und in die Klärwerke. In diesem und im kommenden Jahr soll die Summe auf mehr als 600 Millionen steigen. Deshalb sollen ab 2027 die Wasserpreise steigen, wie RBB24 berichtet, „damit wir auch weiterhin in die Infrastruktur investieren können“, kündigt Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Wasserbetriebe, an. Bis Ende dieses Jahres sollen Vorschläge für die Gebührenerhöhung vorliegen. Bisher kostet Trinkwasser 1,694 Euro pro Kubikmeter.