Mehr Natur gewünscht

Widerstand: Stars um Daniel Brühl fordern Neustart im Jahnsportpark

Architekten, Promis und Bürger fordern Stopp der Stadion-Pläne – und präsentieren ein grünes Alternativkonzept.

Author - Karim Mahmoud
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Daniel Brühl ist für den Jahnsportpark, aber gegen den Beton-Umbau desselben.
Daniel Brühl ist für den Jahnsportpark, aber gegen den Beton-Umbau desselben.dpa

Während das Berliner Abgeordnetenhaus über Kürzungen in Bildung, Kultur und Soziales berät, läuft auch im Jahnsportpark der Kahlschlag weiter. Aber die Bürgerinitiative Jahnsportpark will nicht länger zusehen. Ihr Ziel ist es, einen Ort der Begegnung statt ein Denkmal der Verschwendung zu schaffen. Die Liste der Unterstützer wächst täglich. Und es sind klingende Namen dabei.

Der Streit um den Jahnsportpark spitzt sich zu und bekommt prominente Unterstützung. Schließlich wohnen viele Berliner Promis in Berlin-Prenzlauer Berg. Während also die zuständige Berliner Senatsverwaltung mit Baggern und Motorsägen Fakten schaffen lässt, stellen sich immer mehr Fachleute, Architekten und Kulturschaffende gegen die Abriss- und Neubaupläne.

Zu den Unterstützern des Alternativprojekts „Restart JSP“ gehören unter anderem die Architektin Theresa Keilhacker, der Schauspieler Daniel Brühl und der Starautor Wladimir Kaminer.

Daniel Brühl gegen den Jahnsportpark-Beton

Brühl, der zwischen Spanien und Berlin pendelt, machte klar: „Berlin braucht Orte, die verbinden – zwischen Jung und Alt, Sport und Kultur, Natur und urbanem Leben. Der Jahnsportpark kann so ein Ort sein. Ich möchte, dass dieser Ort in seiner jetzigen Form bestehen und lebendig bleibt – nicht als Relikt, sondern als lebhafte Mitte für all jene, die hier ihre Heimat sehen.“

Lange lag ein Asbest-Berg im Jahnsportpark. Jetzt wird umgebaut und es gibt Streit.
Lange lag ein Asbest-Berg im Jahnsportpark. Jetzt wird umgebaut und es gibt Streit.Bürgerinitiative Jahnsportpark

Und Wladimir Kaminer meint: „Die Berliner Senatsverwaltung geht mit der Stadt um, als wäre Berlin ein Showroom ihrer völlig überholten Zukunftsvision: Beton, Autobahn, Schwebebahn, Stadion. Bäume in Kübeln, bestenfalls. Dabei wird oft vergessen, dass hier Menschen leben, sehr viele Menschen mit eigenen Plänen, Interessen und Träumen.“

Sie fordern also: Schluss mit der Betonpolitik! Statt einer 200-Millionen-Euro-Arena, die 30.000 Quadratmeter zusätzlich versiegelt und fast 200 Bäume in die Tonne kloppt, setzen die Prominenten gemeinsam mit der Bürgerinitiative Jahnsportpark auf eine nachhaltige, inklusive und klimafreundliche Lösung – ohne Naturzerstörung und Ressourcenverschwendung, für die Menschen in Berlin.

Und nur, damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Der Senat hat mit seinen Plänen übrigens fast dasselbe im Blick. Es geht wie immer um Details.