Sprengstoff gefunden

UPDATE+++Potsdam: Wohnhaus geräumt – Bewohner plante Anschlag in Berlin!

Ein 18-jähriger Tschetschene wollte im Herzen von Berlin offenbar einen Sprengstoffanschlag verüben. Fünf weitere Personen in Gewahrsam.

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Polizisten durchsuchen das Wohnhaus des Mannes in Potsdam. Er soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben.
Polizisten durchsuchen das Wohnhaus des Mannes in Potsdam. Er soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben.Michael Bahlo/dpa

Erst der Anschlag auf eine Demonstration in München, dann die Messer-Angriffe in Villach in Österreich und am Berliner Holocaust-Mahnmal – und jetzt DAS! Laut Berichte hat die Polizei am Sonnabend ein Mehrfamilienhaus in Potsdam evakuiert, weil dort nach Sprengstoff gesucht wurde. Der Verdacht: Hier soll Tschetschene gewohnt haben, der offenbar einen Anschlag mitten in Berlin plante. Was über den Fall bisher bekannt ist.

Mehrfamilienhaus in Potsdam evakuiert, Tschetschene plante Anschlag in Berlin!

Am Sonnabend kam es zu dem Einsatz in einem Mehrfamilienhaus in Potsdam. Der Verdacht: Der Tschetschene Ahkmad E., der hier lebte, könnte in dem Haus Sprengstoff gelagert haben. Das Wohnhaus wurde deshalb evakuiert, auch ein Sprengstoffhund kam laut einem Bericht der Deutschen Presseagentur zum Einsatz. Die Einsatzkräfte hätten einen sprengstoffähnlichen Gegenstand in der Wohnung gefunden, sagte die Sprecherin. Worum es sich genau handelte, sei offen. Der Gegenstand solle nun unschädlich gemacht werden.

Inzwischen wurde bekannt, dass in dem Zusammenhang fünf weitere Personen in Gewahrsam genommen wurden. Es soll sich um Syrer handeln, die zwischen 16 und 26 Jahre alt sind. Zwei weitere Verdächtige sind womöglich nach Somalia ausgereist, wo höchstwahrscheinlich Kontakte zur Terrorgruppe Islamischer Staat bestehen.

Der 18-Jährige Ahkmad E. wurde bereits am Freitag am Flughafen BER festgenommen, als er gerade nach Istanbul ausreisen wollte. Der Verdacht: Er soll einen politisch motivierten Anschlag in Berlin geplant haben. Offenbar wollte er die israelische Botschaft angreifen, das erfuhr die Deutsche Presseagentur aus Sicherheitskreisen. Wann und wie genau er die Botschaft angreifen wollte, ist allerdings vollkommen unklar.

Die Straße vor der Israelischen Botschaft ist abgesperrt und wird von der Polizei bewacht.
Die Straße vor der Israelischen Botschaft ist abgesperrt und wird von der Polizei bewacht.Julius-Christian Schreiner/-/dpa

Klar scheint aber zu sein, dass die Ausreise aus Deutschland dem Zweck diente, sich der Terrormiliz Islamischer Staat anzuschließen. Die Ermittler der Polizei sind offenbar aufgrund eines Hinweises ausländischer Geheimdienste auf die Spur des jungen Mannes gekommen. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gehen weiter. Die federführende Generalstaatsanwaltschaft in Brandenburg hielt sich mit Informationen zum Motiv und den Hintergründen bislang aber bedeckt.

Anschlag in Berlin: Geheimdienst brachte Ermittler auf die Spur des 18-Jährigen

„Es ist besorgniserregend, dass erneut ein mutmaßlich islamistisch motivierter Anschlag auf eine israelische Einrichtung in Deutschland geplant wurde“, sagte der Beauftragte gegen Antisemitismus in Brandenburg, Andreas Büttner. Er verwies auch auf einen Fall in München vom vergangenen September, bei dem es nahe dem israelischen Generalkonsulat in München zu einem Schusswechsel zwischen einem 18-Jährigen und der Polizei kam. Ermittler gingen von einem versuchten Terroranschlag aus.

Es ist ein weiterer besorgniserregender Vorfall in wenigen Wochen. Erst kürzlich hatte etwa ein Mann in Villach in Österreich mit einem Messer plötzlich auf Passanten eingestochen, ein 14-jähriger Jugendlicher wurde bei dem Angriff getötet. Der Täter soll sich laut Ermittlungsbehörden zuvor über das Internet radikalisiert haben. Am Freitagabend kam es nun außerdem zu einem brutalen Messer-Angriff am Berliner Holocaust-Mahnmal – ein Asylbewerber aus Syrien stach einem Touristen aus Spanien hier ein Messer in den Hals. Die Hintergründe der Tat und das Motiv sind momentan noch vollkommen unklar. ■