Es war einer dieser seltenen Spätsommerabende in Berlin, wo man nichts vorhat, und Berlin dich bei der Hand nimmt und sagt: „Komm mit, ich hab 'ne Idee!“ Als meine Freundin mir am Sonnabend spontan schrieb, ob ich Lust hätte, mit zu Peter Fox zu gehen, musste ich erst einmal kurz überlegen. Peter Fox? Moment mal, was hat er noch mal gesungen? Ach ja, „Haus am See“ natürlich! Und irgendwas mit Affen war da doch auch – klar, ich war dabei!
Seit über zehn Jahren hatte ich nicht mehr in Deutschland gelebt, doch der Name Peter Fox weckte sofort nostalgische Erinnerungen. Damals, 2008, hatte er mit seinem Soloalbum „Stadtaffe“ die Musikszene im Sturm erobert. „Haus am See“ wurde zu einem absoluten Ohrwurm, und wer erinnert sich nicht an den kraftvollen Beat von „Alles neu“? Mit seinem einzigartigen Mix aus Orchesterklängen, Melodien und Rhythmen brachte er damals etwas völlig Neues auf die Bühne – und plötzlich kannte jeder seinen Namen. So auch ich, knappe 12 Jahre alt.

Erst neulich machte Fox eine „Pool Party“ im Columbiabad und nun folgte die spontane Blockparty im Görlitzer Park – mitten in Kreuzberg, einem Viertel, das genauso wild und bunt ist wie seine Musik!
Peter Fox im Görli!
Also schwang ich mich auf mein Fahrrad und traf mich mit ein paar Mädels vor dem Görlitzer Park. Mit glitzerndem Make-up im Gesicht, aber ohne Snacks und Getränke (dafür aber ein Kartenspiel, man weiß ja nie), standen wir kurz vor 18 Uhr in einer langen Menschenschlange. Wir setzten uns ins Gras, spielten Karten, und schnell war der Park rappelvoll, auch Peter Fox teilte auf via Instagram mit, dass nicht mehr Leute hereinkommen. Auch Freunde von uns mussten wieder umdrehen.

Sogar die Dächer um den Görli herum füllten sich mit Menschen, deren Silhouetten zeichneten sich im Sonnenuntergang ab. Bald ging es los! Der Abend begann mit einer gewaltigen Stimmung, als Kreuzberger Künstler wie Wa22ermann und 44Grad die Bühne übernahmen und die Menge sofort mitrissen.
Hier spielt Peter Fox am Sonntag!
Doch dann, als der Mond über den Dächern von Kreuzberg aufging, betrat Peter Fox die Bühne. Und was für ein Auftritt das war! Die Energie ging durch die Decke, die Beats von Fox‘ Hits ließen uns tanzen und singen, als gäbe es kein Morgen. Wenn man Peter Fox nicht gerade auf der Bühne sah, gab es genug zu sehen: Die Tänzer zogen die Zuschauer genauso in ihren Bann.
Der Görli selbst steht immer wieder im Fokus der negativen Schlagzeilen, sei es wegen Drogenhandel oder Kriminalität. Doch genau hier wollte Peter Fox mit seiner Musik ein Zeichen setzen. „Lasst uns Spaß haben und diesen Ort feiern“, schien die Message des Abends zu sein – diese Aktion ist Fox wirklich gelungen.
Und dann – die Überraschung! Am Abend kündigte Peter Fox auf Instagram an, dass es am Sonntagabend ein weiteres Konzert geben würde. Diesmal in Schöneberg, in der Pallasstraße, um 19 Uhr. Ein Wochenende mit Peter Fox? Berlin, du bist einfach der Wahnsinn! ■