Auf der Ringbahn tut sich wieder einmal was. Aber zum Glück sind es keine Zugausfälle oder Störungen bei der S-Bahn. Nein, dieses Mal fällt gleich ein ganzer Bahnhof weg. Aus der einstigen S-Bahn-Station Witzleben wird jetzt „ZOB“!
Am 15. Dezember soll die Umbenennung erfolgen, wie der Tagesspiegel berichtet. Und das ist übrigens nicht die erste. Denn so richtig heißt der Bahnhof in Charlottenburg-Wilmersdorf schon jetzt nicht mehr Witzleben. Nur auf der Fassade des Bahnhofgebäudes ist er zu lesen. Auf den Bahnhofsschildern oder den Fahrplänen ist Witzleben seit 2002 nur noch in Klammern gesetzt. Davor steht „Messe Nord/ICC“ – noch.
Das Bahnhofsgebäude wurde 1916 eröffnet. Da stand in der Nähe noch nicht einmal der Funkturm, den man heute vor der Station aus sehen kann, der erst 1926 in Betrieb genommen wurde. Auch die Messe war da noch nicht wirklich da. Aber die U-Bahn gab es bereits in der Nähe. Und so sollte der Bahnhof Witzleben den Anschluss an die Ringbahn ermöglichen.
Nach einem General wurde der Bahnhof Witzleben benannt
Die Station wurde übrigens nach dem Generalleutnant Wilhelm von Witzleben benannt, der am nahen Lietzensee lebte. Der Grund, warum man seinen Namen 2002 als Bahnhofsnamen nur noch in Klammern setzte und Messe Nord/ICC davor schob? Ganz einfach: Damit unkundige Messe- und ICC-Besucher wussten, an welcher Station sie aussteigen mussten. Für die „Ur-Berliner“ für die der Bahnhof auch noch weiter Witzleben heißen wird, wurde damals der ursprüngliche Name in Klammern gesetzt.
Warum aber jetzt schon wieder die Station geändert wird, bei der Witzleben in Klammern und das ICC verschwinden? Weil das 1979 errichtete Internationale Congress Centrum seit zehn Jahren dicht ist. Obwohl man nun seitens des Senats zum wiederholten Mal versucht, das ICC wieder flott zu machen, hat es nun die Deutsche Bahn samt Witzleben aus dem Bahnhofsnamen getilgt.

Stattdessen soll die Station Messe Nord/ZOB heißen. ZOB steht für den Zentralen Omnibusbahnhof, der ebenfalls ganz nahe an dem Bahnhof liegt. Seit 1966 schon. Doch da interessierte es niemanden, den Bahnhof Witzleben in ZOB umzubenennen. Aber 2014 sollte es geschehen, als das ICC schloss. Doch da sah die Bahn noch keine Notwendigkeit für einen Namenswechsel.
Aber jetzt, wo der ZOB so richtig boomt – wie die BVG sagt, die seit der Sanierung den Zentralen Omnibusbahnhof betreibt. Etwa 105.000 Busfahrten pro Jahr in vielen Teilen Deutschlands und Europas haben dort ihren Anfang oder ihr Ende. Und ins ICC will auch keiner wirklich.
Was nun der Bahn die Umbenennung kosten wird, darüber schweigt die Bahn. Eins ist sicher: der Name Witzleben am der Fassade des Bahnhofes bleibt. Denn die steht unter Denkmalschutz. ■