Großer Aufmarsch

Festnahmen: Neonazis demonstrieren im Linken-Kiez Rigaer Straße

Rechtsextremisten wollen durch den links-alternativen Stadtteil Friedrichshain laufen. 1500 Polizisten sind im Einsatz

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Rechte Demonstranten auf dem Weg zur Demo - Menschen nehmen an einer rechtsextremen Demonstration und verschiedenen Gegendemonstrationen in Berlin Friedrichshain teil.
Rechte Demonstranten auf dem Weg zur Demo - Menschen nehmen an einer rechtsextremen Demonstration und verschiedenen Gegendemonstrationen in Berlin Friedrichshain teil.Emmanuele Contini

Wegen mehrerer Demonstrationen kommt es heute in Berlin-Friedrichshain und Mitte zu Verkehrsbehinderungen. Etwa 1.500 Polizistinnen und Polizisten sind im Einsatz, wie eine Sprecherin sagte. Beamte aus Bayern und Bremen unterstützen demnach die Berliner Polizei. Schon vor Beginn der Demo ist die Stimmung angespannt, wie die B.Z. berichtet: Der Hitlergruß wird gezeigt, die Nazi-Band „Kategorie C“ spielt, Kaiserreichsflagge und umgedrehte Deutschlandflagge sind zu sehen.

Neonazi-Demo startet am Ostkreuz

Schwerpunkt bildet eine geplante Demonstration von Neonazis, die um 13.00 Uhr am S-Bahnhof Ostkreuz starten soll. Bereits zuvor sollen Gegenproteste starten. Laut Polizei sind zehn Versammlungen mit mehreren Hundert Menschen angekündigt.

Polizeisprecher Florian Nath betonte in einem Video auf der Plattform X: „Wir schützen niemals die inhaltlichen Themen der Versammlung, sondern nur den Anlass der Versammlung selbst, die Versammlungsfreiheit.“ Zugleich forderte er die Teilnehmer auf: „Bitte bleiben Sie friedlich.“

Die Polizei ist mit 1500 Einsatzkräften vor Ort.
Die Polizei ist mit 1500 Einsatzkräften vor Ort.Emmanuele Contini

Dritte Neonazi-Demo innerhalb kurzer Zeit

Zu der Demonstration der Rechtsextremisten mit dem Titel „Für Recht und Ordnung. Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“ erwarten die Veranstalter 1.200 Menschen. Es ist bereits die dritte Kundgebung unter der gleichen Überschrift seit Dezember 2024.

Vor einem Monat beteiligten sich etwa 150 Neonazis an dem Aufzug. Im Dezember waren es nach Polizeiangaben um die 60 Teilnehmer. Bei beiden Terminen versuchten viele linke Gruppen die Demonstrationen zu blockieren. Es kam zu Rangeleien mit der Polizei, die Stimmung war aggressiv.

Am Samstag soll der Aufzug am S-Bahnhof Ostkreuz starten und dort auch wieder enden. Der Weg durch Friedrichshain führt nach bisheriger Planung unter anderem am Frankfurter Tor vorbei und geht über die Frankfurter Allee und die Rigaer Straße, wo die linke Szene aktiv ist. Dort dürfen die Demonstranten aber nicht über die gesamte Straße laufen. Die Polizei kann aus Gründen der Sicherheit auch einen anderen Ort durchsetzen. ■