Schadensersatz gefordert

Müssen Klimakleber nach BER-Blockade 120.000 Euro blechen?

Nach den Aktionen der Letzten Generationen fordern Fluggesellschaften Schadensersatz von den Aktivisten.

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Herbst 2022: Polizisten holen einen Klimakleber vom Start- und Landeareal des BER-Flughafens.
Herbst 2022: Polizisten holen einen Klimakleber vom Start- und Landeareal des BER-Flughafens.Paul Zinken/dpa

Um das Klima zu retten, ist ihnen jedes Mittel recht: Den Klimaklebern der Letzten Generation, die sich nicht nur auf Fahrbahnen von Autobahnen festklebten, um zu stören, sondern auch auf Lande- und Startpisten der Flughäfen. Während bei den Straßenblockaden die betroffenen Autofahrer nur schwer einen Schadensersatz (Arbeitsausfall o.ä.) gegenüber den Klima-Aktivisten geltend machen und vor Gericht einklagen können, sieht es bei den Fluggesellschaften offenbar ganz anders aus.

Denn die  Lufthansa-Tochter Eurowings fordert jetzt von den Klimaklebern nach Blockaden an mehreren deutschen Flughäfen einen hohen Schadenersatz. „Eurowings wird für die Airlines der Lufthansa Gruppe materielle Schäden geltend machen, die durch die Aktionen von Aktivisten an den Flughäfen in Berlin, Düsseldorf und Hamburg entstanden sind“, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Sonntag auf Anfrage.

Im Juli stehen Sicherheitspersonal und Polizisten stehen auf dem Flugfeld in Düsseldorf und versuchen Aktivisten der Gruppe Letzte Generation vom Asphalt zu lösen, die eine Eurowings-Maschine blockieren.
Im Juli stehen Sicherheitspersonal und Polizisten stehen auf dem Flugfeld in Düsseldorf und versuchen Aktivisten der Gruppe Letzte Generation vom Asphalt zu lösen, die eine Eurowings-Maschine blockieren.David Young/dpa

Eurowings stellte unter anderem Forderungen für eine Blockade der Letzten Generation, die vor fast einem Jahr auf dem Flughafen BER in Schönefeld stattfand und der den Flugbetrieb fast zwei Stunden lang lahm legten. Für diese Aktion hat die Airlines jetzt entsprechende Forderungen gestellt. Laut „Bild am Sonntag“ sollen die sechs Klimakleber, die an der Aktion beteiligt waren, bis  Mitte Oktober 120 000 Euro zahlen.

Mitglieder der Letzten Generation blockieren immer wieder Flughäfen in Deutschland. Mitte Juli gelangten Klimaaktivisten auf die Rollfelder der Flughäfen Hamburg und Düsseldorf. Auch am BER blieb die Aktion im November 2022 nicht die letzte dieser Art. Im Mai drangen Aktivisten erneut in das umzäunte Gelände ein und besprühten eine Privatmaschine mit Farbe. Die Gruppe will mit diesen Aktionen auf die klimaschädlichen Emissionen des Fliegens aufmerksam machen.