Der klare KURIER-Kommentar

Nach Attacke auf Weihnachtsbaum: WARUM wir jetzt die „Letzte Generation“ doch lieben sollten

Trotz ihrer strafbaren Aktionen zeigen uns die Klima-Kleber gefährliche Sicherheitslücken.

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Klima-Aktivisten sägen die Spitze des Weihnachtsbaumes am Brandenburger Tor ab - und die Polizei vor Ort greift nicht ein.
Klima-Aktivisten sägen die Spitze des Weihnachtsbaumes am Brandenburger Tor ab - und die Polizei vor Ort greift nicht ein.dpa/Paul Zinken

Um es gleich zu sagen: Die Aktionen der Aktivisten der „Letzten Generation“ sind mir ein Dorn im Auge. Bei aller Liebe für ihren Kampf gegen die weltweite verfehlte Klima-Politik: Sich wie bockige Kinder auf die Straße zu setzen, den Verkehr zu blockieren und Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge am Einsatz zu hindern, gehört bestraft. Das Besetzen von Rollbahnen des BER oder vom Flughafen München darf auch nicht ohne juristische Folgen bleiben.

Aber nach der Weihnachtsbaum-Attacke fange ich so langsam an, die Klima-Kleber doch zu „lieben“. Da rollen die Aktivisten mit einer Hebebühne vor das Brandenburger Tor, bauen minutenlang das Gerät auf und sägen die Spitze einer Tanne ab. Das alles geschieht ungestört vor den Augen der Polizei, deren Beamte eigentlich für die Sicherheit der Menschen auf dem Pariser Platz sorgen sollen - und nur, weil sie meinen, da turnen harmlose Zivilisten auf der Hebebühne herum, erst einmal nicht eingreifen.

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Was wäre aber, wenn dort nicht Klima-Kleber, sondern Attentäter auf dem Platz gewesen wären? Oder haben wir etwa schon vergessen, wie vor sechs Jahren ein islamistischer Terrorist mit einem Lkw auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz fuhr und Menschen tötete?

Oder nehmen wir den BER: Wenn Klima-Aktivisten so einfach Zäune unbemerkt durchschneiden können, um  auf das hochsensible Flughafengelände zu kommen, dann können dies Bombenleger garantiert auch.

Und daher bin ich der „Letzten Generation“ dankbar, auch wenn ich ihr Tun verurteile. Dass sie mit ihren Aktionen zeigen, wo der Staat und seine Sicherheitskräfte noch gewaltige Sicherheitslücken aufzuweisen haben. Darüber sollten wir einmal ernsthaft nachdenken, bevor noch Schlimmeres passiert.

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