Die Temperaturen steigen an. Schon jetzt erleben wir im Frühling Sommertage, die derzeit Temperaturen um die 25 Grad Celsius erreichen. Und wie heiß es in unserer Stadt bei richtiger Hitze werden kann, haben wir in Berlin schon oft in den vergangenen Jahren erlebt.
Vor allem ältere Menschen leiden unter den extremen Temperaturen, die weit über 30 Grad Celsius liegen können. Der Senat arbeitet nun an einem Maßnahmen-Plan, um die Berliner vor Hitze besser zu schützen. Reichlich spät, wettern die Grünen.
Mit dem landesweiten Hitzeaktionsplan sollen die gesundheitlichen Risiken, die durch Hitze entstehen, für die Berliner Bevölkerung reduziert werden, wie Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) am Dienstag mitteilte. Um die Inhalte soll sich eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe kümmern. Der Plan soll schließlich 2025 durch den Senat beschlossen werden.
Hitzeaktionsplan für Berlin soll 2025 kommen
Als mögliche Maßnahmen des Aktionsplans gelten etwa die Einrichtung von kühlen Räumen und Schattenplätzen, die Nutzung des Hitzewarnsystems des Deutschen Wetterdienstes oder langfristige Maßnahmen bei der Planung von Gebäuden, Quartieren und Grünflächen.
Grünflächen könnten schon enormen Einfluss im Kampf gegen die Hitze haben. Große, alte Stadtbäume und ein zusammenhängendes grünes Blätterdach bieten den besten Schutz gegen Hitzestress in der Stadt. Laut einer Studie der Klimaschutzorganisation Climate Analytics, die im Januar im Bezirksamt Berlin-Pankow vorgestellt wurde, könnte das Stadtgrün bei einer Hitzewelle die Temperaturen in Berlin um 3 Grad Celsius absenken.

Der Senat will seine Arbeitsgruppe für den Hitzeaktionsplan im Sommer starten – nach Ansicht der Grünen Fraktion ist das zu spät. „Bei bereits 25 Grad Außentemperatur verkündet der Senat, sich demnächst über einen Hitzeaktionsplan Gedanken zu machen. Reichlich spät“, erklärte die Grünen-Politikerin Silke Gebel. In diesem Jahr stünden die Menschen in der Stadt ohne Schutzkonzept da.
Hitze ist vor allem für ältere Menschen eine Belastung

Für ältere, pflegebedürftige, chronisch kranke oder obdachlose Menschen stelle die Hitze eine besondere Belastung dar, heißt es seitens der Gesundheitssenatorin. „Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege hat sich in den letzten Jahren gemeinsam mit vielen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren des Berliner Gesundheits- und Pflegewesens für den Hitzeschutz engagiert.“
2022 wurde bereits das Aktionsbündnis Hitzeschutz gegründet, ein Zusammenschluss verschiedener Akteure aus dem Berliner Gesundheitswesen, um die Bevölkerung besser vor extremen Temperaturen zu schützen.
Und wie dringend dieser Schutz ist, zeigen folgende Zahlen. Laut einer Auswertung des Landesamtes für Statistik (2021) starben in Berlin seit 1985 3003 Menschen aufgrund von Hitze. In Brandenburg waren von 1985 bis 2019 insgesamt 1807 Sterbefälle auf Hitze zurückzuführen.
„Werden diese hitzebedingten Sterbefälle in Bezug zur Gesamtsterblichkeit im selben Zeitraum gesetzt, ergibt sich für die Sommermonate in Berlin eine Wahrscheinlichkeit von 1,0 Prozent aufgrund von Hitze verstorben zu sein“, heißt es in dem Bericht. Als Hitze wird in der Dokumentation bezeichnet, wenn die Tagestemperaturen über 23 Grad Celsius liegen. ■