Piloten, aufgepasst!

Magnetfeld zwingt BER zur Umbenennung! Startbahnen kriegen neue Namen

Der Flughafen der Hauptstadt trägt viele Bezeichnungen: BER, Pannenflughafen oder offiziell Willy Brandt. Jetzt erhalten Start- und Landebahnen neue Namen.

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Auch diese Bahn wird am BER umbenannt.
Auch diese Bahn wird am BER umbenannt.Funke Foto Services/imago

Die Start- und Landebahnen des Hauptstadtflughafens BER stehen vor einer bemerkenswerten Neuerung: Sie bekommen neue Namen! Was auf den ersten Blick wie eine einfache Anpassung wirkt, hat einen tieferliegenden, faszinierenden Grund.

Es geht bei der Umbenennung um nichts Geringeres als die Bezeichnungen für die in der Navigation notwendigen Startbahnkennungen, wie der Flughafen selbst betont. Der Hintergrund dieser Umbenennung klingt wie aus einem Science-Fiction-Film, doch es handelt sich um ein reales Phänomen: Die Bewegung des Magnetfelds der Erde zwingt die Verantwortlichen zu dieser Maßnahme.

Im internationalen Luftverkehr richtet sich die Benennung der Start- und Landebahnen streng nach der Kompassrose. Jede Bahn ist exakt auf die Gradzahlen ausgerichtet, die sich aus dem Winkel zur Kompassnadel und dem geomagnetischen Nordpol ergeben.

Nur, wenn sich das Magnetfeld verschiebt – und das tut es kontinuierlich – kann es dazu führen, dass die Bahnen nicht mehr korrekt zur Kompassrose passen. Genau das ist jetzt am BER der Fall: Die Abweichung ist zu groß geworden, und eine Umbenennung ist damit unumgänglich.

Für Passagiere keine Änderung am BER

An diesem Donnerstag (3. Oktober) ist es so weit: Die Nordbahn, bisher als 25R/07L bekannt, wird künftig die Kennung 24R/06L tragen. Auch die Südbahn bekommt einen neuen Namen – aus 07R/25L wird 06R/24L. Hinter den Kulissen wird schon fieberhaft gearbeitet: Markierungen auf den Bahnen werden angepasst, Schilder ausgetauscht, alles soll rechtzeitig bereit sein.

Ein Leuchtfeuer an der Landebahn des BER Flughafen Berlin-Brandenburg.
Ein Leuchtfeuer an der Landebahn des BER Flughafen Berlin-Brandenburg.Jochen Eckel/imago

Doch trotz dieser hochpräzisen und aufwendigen Änderungen können sich Passagiere beruhigt zurücklehnen: Für die Flugrouten selbst hat dies keine Auswirkungen. Die Maschinen starten und landen weiterhin auf denselben Bahnen, nur die technische Bezeichnung ändert sich.

Auch die geläufigen Bezeichnungen Nord- und Südbahn bleiben bestehen und sorgen dafür, dass der BER für die Berliner nicht plötzlich fremd erscheint. Eine Anpassung an das Erdmagnetfeld ist für die meisten ein unbemerkter Vorgang, aber für die Flugnavigation von riesiger Bedeutung. ■