„Hilfe! Eure Kinder“

„Letzte Generation“ beschmiert das Kanzleramt

Die „Letzte Generation“ protestiert wieder. Diesmal bemalten sie das Kanzleramt. Die Polizei rückte an.

Author - Isabel Zimmermann
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Die Gruppe "Letzte Generation" protestierte heute am Kanzleramt.
Die Gruppe "Letzte Generation" protestierte heute am Kanzleramt.dpa/Letzte Generation

Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben am Samstagmorgen das Kanzleramt im Berliner Regierungsviertel mit Farbe beschmiert. Mehrere Personen lagen mit Plakaten vor dem Regierungsgebäude.

Aktivisten wollen die Bundesregierung in die Pflicht nehmen

Mit oranger Farbe hatten die Aktivisten „Hilfe! Eure Kinder“ an die Fassade des Kanzleramts geschrieben. Einige Teilnehmer stellten sich tot und hielten Plakate mit „Help“ ("Hilfe") in der Hand. Einer Pressemitteilung der „Letzten Generation“ zufolge forderte die Gruppe junger Menschen die Bundesregierung auf, „sich der Verantwortung, die sie für die junge Generation hat, bewusst zu werden und ihr endlich nachzukommen“.

Jugendliche der „Letzten Generation“ festgenommen

Nach Angaben der Berliner Polizei wurden 16 Personen im Alter von 13 bis 16 Jahren vorläufig festgenommen, um die Identität zu überprüfen. Am Samstagvormittag liefen die polizeilichen Maßnahmen noch. Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Sachbeschädigungen eingeleitet.

Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art am Kanzleramt. Im vergangenen Jahr hatten die Aktivisten das Gebäude schon einmal besprüht. Damals war es zu Ausschreitungen zwischen Protestlern und Beamten gekommen.

„Letzte Generation“ klebt nicht mehr

Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ gaben im Januar bekannt, in Zukunft nicht mehr mit Klebeaktionen für ihre Ziele zu protestieren. In einer Erklärung zur „Strategie für 2024“ heißt es, man werde nun andere Formen des Protests wählen. Ab März will die Gruppierung demnach „zu ungehorsamen Versammlungen im ganzen Land“ aufrufen.

Außerdem wolle man „die Verantwortlichen für die Klimazerstörung in Zukunft verstärkt direkt konfrontieren“ und dazu Politiker und andere Entscheider „öffentlich und vor laufenden Kameras zur Rede stellen“, ist in der Mitteilung zu lesen. „Zum anderen werden wir verstärkt Orte der fossilen Zerstörung für unseren Protest aufsuchen, so wie es in der Vergangenheit schon bei Protesten an Öl-Pipelines, Flughäfen oder dem Betriebsgelände von RWE der Fall war.“■