Die Technoparade „Rave the Planet“ in Berlin zog am Samstag bis zu 200.000 Feiernde an, die Polizei spricht von 100.000 Besuchern. Bei so vielen Menschen kommt es auch zu Zwischenfällen. „Wir hatten Verletzte, die auch zum Teil lebensbedrohlich verletzt waren“, sagt Sprecher Carsten Mohr von der Berliner Feuerwehr zum KURIER.
Gemeldet wird, dass Helfer der Feuerwehr mehr als 50 Transporte in Krankenhäuser durchführen mussten. „Viele Hundert Patienten“ habe zudem der Sanitätsdienst des Veranstalters behandelt, mit dem die Feuerwehr eng zusammengearbeitet habe.
„Rave the Planet“: Zu viele Drogen, zu viel Alkohol
Eine genaue Zahl Verletzter kann Mohr noch nicht nennen, betont jedoch: „Neben vielen Leichtverletzten hatten wir auch Schwerverletzte und lebensbedrohlich Verletzte. Überwiegend handelt es sich um Personen, die zu viele Drogen genommen haben oder zu viel Alkohol getrunken haben.“ Er erklärt: „Wir reden von Verletzten, sobald eine notfallmedizinische Versorgung notwendig ist. Auch Drogenintoxikation zählen dazu.“
Zur Ursache der lebensbedrohlichen Verletzungen liegen Mohr derzeit noch keine genauen Informationen vor. „Wir haben bisher keine Informationen, wie es denen heute geht“, sagt er.
„Die Berliner Feuerwehr war sehr beschäftigt in der Nacht wegen der Technoparade. Wir haben sehr viele Patienten in umliegende Krankenhäuser gebracht. Es gab vor Ort auch einen privaten Sanitätsdienst, die vor Ort ambulant behandelt haben. Wir reden also nur von denen, die wirklich ins Krankenhaus mussten, und das waren viele“, so Mohr.
Trotz der Vielzahl an Einsätzen spricht die Feuerwehr von einer für solche Veranstaltungen typischen Lage: „Es war nicht untypisch gestern, aber es war viel.“ Hinzu kam das schlechte Wetter: „Es hat zusätzlich auch sehr viel geregnet. Und wir hatten viele wetterbedingte Schäden, die zusätzlich abgearbeitet werden mussten.“

Polizei spricht von „störungsarmem Verlauf“ – mehrere Strafermittlungen
Auch die Berliner Polizei war im Einsatz. Sechs Einsatzkräfte seien leicht verletzt worden, drei davon mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden, heißt es. Die Beamten wurden durch Widerstand bei Festnahmen verletzt. „Insgesamt wurden 45 Strafermittlungsverfahren eingeleitet“, so der Sprecher.
- 11 wegen Körperverletzung
- 7 wegen gefährlicher Körperverletzung
- 7 wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz
- 5 Taschendiebstähle
- 4 wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte
- 3 Sexualdelikte
- 2 tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte
- je ein Fall von Raub, einfacher Diebstahl, Beleidigung und Drohnenflug ohne Genehmigung (der Pilot wurde ermittelt)
Darüber hinaus wurden zwölf Ordnungswidrigkeiten festgestellt, darunter unerlaubter Handel mit alkoholischen Getränken. Trotz dieser Vorkommnisse ist die Polizei zufrieden: „Wir sprechen von einem störungsarmen Verlauf. Etwa 100.000 Menschen, da sind 45 Straftaten wirklich wenig.“