Donnerstagabend in der Alten Hellersdorfer Straße in Berlin-Hellersdorf. Ruhe im Kiez? Denkste! Plötzlich knallen Schüsse durch die warme Sommerluft. Zeugen stutzen, spähen aus ihren Fenstern – und sehen, wie eine Taube vom Himmel stürzt. Tot. Mitten in den Hinterhof! Wie irre ist das denn?
Es habe mehrfach geknallt, so Anwohner, die den Spuk mitbekamen. Minuten später: Sirenen, Blaulicht, ein ganzer Straßenzug im Ausnahmezustand, weil die Polizei heranrast und alles sichert. Eine komplette Hundertschaft der Berliner Polizei rückt an – in voller Montur, man kann ja nie wissen. Vielleicht lauert der Schütze noch in irgendeinem Winkel und eröffnet plötzlich das Feuer.
Die Beamten sichern das Gelände, suchen fieberhaft nach dem Täter. Gefunden haben die Beamtinnen und Beamten zunächst das Federvieh – mit einem deutlich sichtbaren Einschussloch. Jetzt ist auch klar: Hier hat jemand wohl gezielt abgedrückt. Mit einem richterlichen Beschluss knackt die Polizei die Tür einer verdächtigen Wohnung. Drinnen ist allerdings keine Menschenseele zu finden. Auch keine Waffe taucht auf. Aber Munition, für ein Luftgewehr – ob sie dem Taubenmörder gehört, ist noch nicht restlos geklärt.

Stunden später marschiert der Bewohner der Bleibe auf der Wache auf – locker, fast schon gelangweilt – und trägt sein Anliegen vor: Er will den Schlüssel für die aufgebrochene Wohnung abholen. Dort soll er dann gesagt haben, er habe die Taube mit einer Zwille erledigt, erklärte die Polizei Berlin.
Tauben-Mörder nur wegen Sachbeschädigung im Visier
Die Polizei ermittelt jetzt wegen Sachbeschädigung. Das ist ja das Krasse: Tauben sind in Deutschland nur Sachen und keine Lebewesen mit Rechten! Mal ehrlich: War es wirklich nur eine Zwille? Und warum hat es dann so geknallt? Oder steckt hinter dem Taubenmord vielleicht noch eine ganz andere Geschichte?