Fälle auf dem Höchststand

Kinderporno-Schock in Berlin: Durchsuchungen bei 317 Beschuldigten!

Ein Ermittler-Team knöpfte sich diese Woche zahlreiche Verdächtige in Berlin vor. Etliche Wohnungen wurden durchsucht. Die Ergebnisse schockieren.

Author - Florian Thalmann
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In Berlin wurden in den vergangenen Tagen auch Durchsuchungen durchgeführt, zahlreiche Speichermedien beschlagnahmt.
In Berlin wurden in den vergangenen Tagen auch Durchsuchungen durchgeführt, zahlreiche Speichermedien beschlagnahmt.Christian Ohde/imago

Diese Zahlen schockieren Berlin: Im Rahmen einer Aktionswoche geht die Polizei aktuell gegen die Verbreitung von Sexvideos mit Kindern und Jugendlichen vor. Auch in Berlin gab es Durchsuchungen – und zwar laut Behörden bei insgesamt 317 Beschuldigten! Hintergrund der großen Aktion: Laut Behörden gibt es einen neuen Höchststand an Kinderporno-Fällen.

Kinderporno-Fälle waren 2024 auf dem Höchststand

Bei einer gemeinsamen Aktionswoche gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist die Polizei in mehreren ostdeutschen Bundesländern und in Berlin gegen Hunderte mutmaßliche Täter vorgegangen. Bei 317 Beschuldigten fanden in dieser Woche Durchsuchungen statt, teilten die Behörden mit.

Hintergrund der länderübergreifenden Razzia in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und der Hauptstadt: „Im Jahr 2024 ist die Anzahl der Fälle von Verbreitung, Erwerb, Herstellung und Besitz von Aufnahmen, die den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen dokumentieren, bundesweit auf einen Höchststand gestiegen“, heißt es in einer Mitteilung.

Besonders brisant: Wenn es um die Verbreitung von Sexvideos oder Bildmaterial von Kindern und Jugendlichen geht, sind beinahe die Hälfte der Tatverdächtigen selbst Kinder oder Jugendliche. „Dabei ist die Weiterleitung von selbst hergestellten und zugesandten Inhalten strafrechtlich relevant, auch wenn es häufig aus einer Unbedachtheit und digitaler Naivität heraus passiert“, heißt es von den Behörden. Viele teilen demnach Material in den sozialen Medien, ohne vorher darüber nachzudenken, welche Folgen das für sie selbst oder die abgebildeten Personen haben kann.

Durchsuchungen bei 21 Männern im Alter von 15 bis 74 Jahren

In Berlin fanden am Donnerstag bei 21 Männern im Alter von 15 bis 74 Jahren Durchsuchungen statt. 47 Mobiltelefone, 48 Computer und Laptops sowie 62 sonstige Gegenstände, darunter auch Festplatten, wurden sichergestellt. Die Auswertung der Beweismittel wie auch die weiteren Ermittlungen dauern an. 77 Ermittler waren unter Führung des zuständigen Dezernats für Sexualdelikte im Einsatz. (mit dpa)