Nabu-Mitmach-Aktion

Kennen Sie den Bierschnegel? Der schmierige Geselle wird gesucht

Naturschützer brauchen Daten zu der seltenen Nacktschnecke. Sichtungen sollen gemeldet werden

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Ein Bierschnegel. Die vom Aussterben bedrohte Schneckenart steht im Mittelpunkt einer aktuellen Aktion von Naturschützern.
Ein Bierschnegel. Die vom Aussterben bedrohte Schneckenart steht im Mittelpunkt einer aktuellen Aktion von Naturschützern.Marina Stach/NABU/dpa

Er ist nur nachts auf schleimigen Sohlen unterwegs und von Biergeruch wird er magisch angezogen: der Bierschnegel (Limacus flavus). Die Nacktschnecke mit bläulichen Fühlern wird jetzt großflächig gesucht.

Der Naturschutzbund und die App NABU-naturgucker.de rufen Bürger dazu auf, Funde der vom Aussterben bedrohten Tiere in der App zu melden - am besten mit Foto, denn der Bierschnegel könne leicht mit anderen Arten verwechselt werden, heißt es in einer Mitteilung des Nabu in Berlin. Die Daten sollen demnach in die neue Rote Liste der Binnenmollusken Deutschlands einfließen.

Allerdings ist es laut Nabu nicht einfach, die Nacktschnecken zu entdecken: Am ehesten sind die Tiere demnach in feuchten und frostfreien Kellern mit unverputztem Mauerwerk zu finden. „Solche Orte gibt es durch Modernisierungen immer weniger. So schwindet sein Lebensraum, denn ein sanierter Keller ist für den Bierschnegel zu trocken“, erklärt Gaby Schulemann-Maier von NABU-naturgucker.de.

Hoffnung auf bisher unentdeckte Bestände der Schneckenart

Der Bierschnegel wird bis zu gut zehn Zentimeter lang und sein Farbspektrum reicht von gelblich-grün über orangefarben bis bräunlich. Auf dem Rücken zeigen die Schnecken mittig einen senkrechten Streifen sowie ein Fleckenmuster, das mal mehr und mal weniger kontrastreich ausfällt. Blaugrau sind die Fühler gefärbt, und die Kriechsohle ist weiß. Charakteristisch ist der gelbe Körperschleim, der Sohlenschleim ist hingegen farblos.

Der Bierschnegel frisst Schimmel, Flechten und Algen, an Gartenpflanzen vergreift er sich nicht. Die Schnecken sind hauptsächlich zwischen 23 Uhr und 3 Uhr auf Nahrungssuche. In feuchten Kellern taugen dem Bierschnegel auch eingelagerte Kartoffeln. Der Bierschnegel ist vom Aussterben bedroht, doch es wird vermutet, dass es bisher unentdeckte Bestände dieser heimlich lebenden Nacktschneckenart gibt.

Um auf seine schwierige Situation aufmerksam zu machen, wurde der Bierschnegel laut von der Deutsche Malakozoologischen Gesellschaft 2023 zum „Weichtier des Jahres“ gekürt. ■