Bei diesem starken Andrang lässt sich leicht der Überblick verlieren. Daher einige die wichtigsten Fragen und Antworten zum multikulturellen Spektakel in Kreuzberg und Neukölln.
Seit wann gibt es den Karneval der Kulturen (KdK)?
Der Karneval der Kulturen hat seine Ursprünge 1996. Als Folge von Rassismus und zahlreichen Übergriffen sollte er ein Zeichen sein für Diversität und friedliches Miteinander. Der Karneval der Kulturen sieht sich selbst als „die größte kulturelle Intervention im öffentlichen Raum in Deutschland“, die sich gegen Rechtsextremismus und für eine freie, nachhaltige und friedliche Gesellschaft einsetzt. Die Veranstaltung ist eine der größten ihrer Art in Europa.
Welchen Anspruch hat der KdK?
Der Karneval der Kulturen soll ein friedliches Fest sein. Im Verhaltenskodex wird extremistische Gesinnung nicht geduldet. „Wir sind gegen jegliche Form von Diskriminierung, Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus, darunter anti-schwarzem und anti-muslimischem Rassismus“, heißt es im Karneval-Kodex. Für die Umsetzung wird auf spezielle Teams gesetzt.
Wann und wo findet der Umzug statt?
Der Umzug gilt als Höhepunkt des viertägigen Festes, das am Pfingstmontag endet. Nach drei Jahren Coronapause konnten die Veranstalterinnen 2023 erstmals wieder einen verkürzten Umzug auf die Straße bringen. Nun ist die Strecke für 2024 um rund drei Kilometer verlängert worden. Trotzdem ist sie vergleichsweise kurz. Der Umzug führt von der Kreuzung Yorckstraße Ecke Mehringdamm über die Gneisenaustraße und Hasenheide zum Hermannplatz, wo der Umzug endet.
Wie viele Gruppen treten auf?
59 Gruppen mit etwa 3500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind in diesem Jahr beim traditionellen Umzug dabei. Diesmal gibt es keine internationalen Gäste. Alle Gruppen sind aus Berlin, sehr viele Beteiligte haben einen internationalen Hintergrund.
Wo findet das Straßenfest statt?
Neben dem Umzug gibt es beim Karneval der Kulturen das viertägige Straßenfest. In diesem Jahr wird es von 700 Künstlerinnen und Künstler gestaltet, die Lebensfreude vermitteln wollen. Rund um den Blücherplatz in Kreuzberg gibt es dafür drei Bühnen und rund 350 Stände mit Kunsthandwerk, Informationen, Speisen und Getränken.
Was gibt es für die Kinder?
Neben dem großen Umzug gibt es am Samstag für Kinder auch einen Kostümumzug durch Kreuzberg auf dem Mariannenplatz mit anschließendem interkulturellem Kinderkarnevalsfest im Görlitzer Park. Für das Bühnenprogramm sorgen Kinder- und Jugendgruppen aus Berlin und Brandenburg.
Und was ist mit der Umwelt?
Hunderttausende Menschen auf engem Raum sind eine Belastung ebenso für Anwohnerinnen und Anwohner wie für die Umwelt. „Wir arbeiten daran, diesen negativen Effekt Schritt für Schritt zu reduzieren und die Veranstaltung so nachhaltig wie möglich zu produzieren“, heißt es beim Karneval der Kulturen. Das heißt unter anderem: Speisen auf Blatttellern statt Plastik, Mehrwegbecher, Mülltrennung, bei den meisten Gruppen im Umzug Lastenfahrräder statt Lieferwagen oder veganes Catering für die Crew. Zudem ist ein „Clean-Up“ nach dem Straßenumzug mit Gruppenmitgliedern geplant, an dem sich auch Anwohnerinnen und Anwohner beteiligen können.
Was ist mit der Sicherheit?
Die Sicherheitsmaßnahmen haben sich aus Sicht des veranstaltenden Teams 2023 bewährt. Sie werden zudem entsprechend den aktuellen Entwicklungen angepasst. Die Polizei ist mit mehreren mobilen Wachen im Einsatz.
Wie wird der Verkehr umgeleitet?
Wer mit dem Auto unterwegs ist, muss sich auf viel Verkehr und Sperrungen einstellen. Für den Karneval der Kulturen werden laut Verkehrsinformationszentrale bereits seit Donnerstag mehrere Straßen um den Blücherplatz in Kreuzberg gesperrt. Für den Umzug, der am Sonntag um 12.30 Uhr beginnt, werden zudem unter anderem die Yorckstraße, Südstern, Hasenheide, Hermannplatz und teilweise die Karl-Marx-Straße für den Autoverkehr gesperrt. Empfohlen wird die Anreise zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Der U-Bahnhof Südstern ist schnell überfüllt, aber auch umliegende Bahnhöfe sind für die Anreise geeignet.
Der #KarnevalDerKulturen steht vor der Tür. Schon ab heute Abend gibt es in diesem Bereich umfangreiche Sperrungen und Haltverbote, die teils bis nach Pfingsten bestehen bleiben. Bitte achten Sie beim Parken auf Schilder⬇️, die sonst nicht dort stehen😉.
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) May 17, 2024
Eine Übersicht finden Sie… pic.twitter.com/vP2FxECMe7
Wie hoch sind die Kosten?
Der Karneval der Kulturen kalkuliert für diese Ausgabe mit einem Etat von 2,3 Millionen Euro. Der aus dem Berliner Kulturhaushalt stammende Anteil wuchs um 500.000 auf jetzt 1,5 Millionen Euro.■