Jeder weiß, dass es beim Suchmaschinen-Giganten Google den Dienst „Streetview“ gibt, bei dem man sich im Netz Aufnahmen von zahlreichen Straßen und Plätzen auf der ganzen Welt anschauen kann – in Form von 360-Grad-Panoramabildern. Auch in Berlin werden jetzt wieder solche Fotos angefertigt: Wie der Senat informiert, sollen in der kommenden Zeit wieder Kameraautos unterwegs sein, die jeden Winkel der Hauptstadt aufnehmen. Aber: Was passiert mit den Bildern? Werden sie ins Internet gestellt? Und: Werde ich jetzt heimlich fotografiert?
Für Google Street View wurde Berlin zuletzt im Jahr 2022 fotografiert
Zum letzten Mal waren die Autos vom Suchmaschinen-Giganten Google im Jahr 2022 in Berlin unterwegs – doch weil die Hauptstadt immer in Bewegung ist, dürften die Fotos an einigen Stellen schon ordentlich veraltet sein. Das gilt auch für die Daten, die der Stadt Berlin selbst vorliegen, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Deshalb wird Berlin nun neu vermessen – von Kameraautos, die sich in der nächsten Zeit durch die Hauptstadt bewegen, unzählige Bilder aufnehmen sollen.
„In den kommenden Monaten werden spezialisierte Vermessungsfahrzeuge das Berliner Straßennetz befahren, um mit Kameras und Laserscannern 360°-Panoramabilder und 3D-Punktwolken des Straßenraums zu erfassen“, teilt die Senatsverwaltung mit. Das Ziel: Berlin soll komplett erfasst werden, im Anschluss sollen dann aktuelle Geodaten aus dem öffentlichen Straßenraum und den zugehörigen Gebäuden erstellt werden.
Kameraautos fotografieren Berlin: Was wird mit den Bildern gemacht?
Und die sind nicht etwa dafür da, dass sich jeder im Netz lustige Bilder anschauen kann. Sondern: Die Daten sollen dafür genutzt werden, dass die Straßenbau- und Straßenverkehrsbehörden ihre Aufgaben noch schneller bearbeiten können. Ziel: Mehr Tempo, weniger Kosten für individuelle Vermessungen.

„Mit der digitalen Bestandserfassung unseres Straßenraums schaffen wir die Grundlage für eine moderne, effiziente und nachhaltige Infrastrukturplanung in Berlin“, sagt Staatssekretär Johannes Wieczorek. „Die aus den erfassten Befahrungsdaten gewonnenen Geodaten ermöglichen eine hohe Datenqualität, die es erlaubt, schneller und gezielter auf Herausforderungen zu reagieren und damit die Lebensqualität für alle Berlinerinnen und Berliner weiter zu verbessern. Gleichzeitig setzen wir einen weiteren Schritt hin zu einer digitalen und transparenten Verkehrsverwaltung.“
In den kommenden Tagen und Wochen sollten die Berliner also ein freundliches Gesicht machen: Sie werden fotografiert! Die Kameraautos dürften allerdings gut zu erkennen sein. Und: Heimlich und ungewollt abgebildet wird niemand. Die Senatsverwaltung weist darauf hin, dass Gesichter, Kfz-Kennzeichen und andere personenbezogene Daten schon während der Verarbeitung der Daten anonymisiert werden. Zudem verspricht die Behörde, dass es während der Vermessungen zu keinerlei Beeinträchtigungen im Verkehr kommen soll.