Tim Burtons romantischer Gruselkosmos ist jetzt in einer Ausstellung in Berlin zu sehen. Es ist eine Fan-Veranstaltung für die ganze Familie.
Was der US-amerikanische Regisseur Tim Burton (65) für das Hollywood-System bedeutet, ist mit einem Satz gesagt: Der Schöpfer von Filmen wie „Batman“ (1989), „Edward mit den Scherenhänden“ (1990) und „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (2005) hat das Horrorfilm-Genre mit liebevoller Skurrilität, viel Romantik und mit herzerwärmender Menschlichkeit aufgeladen und damit familientauglich gemacht, was die Kassen klingeln lässt.
Seit Burton dürfen sich also auch die ganz Kleinen im Kino wohlig gruseln, und das tun sie natürlich gern, in Massen. Der Grusel zu Hause und in der Schule – er reicht eben nicht immer. Und weil Tim Burtons Kino allein den Tag nicht ausfüllt, gibt es nun schon seit einiger Zeit auch noch die Burton-Ausstellung, das sogenannte „Tim Burton’s Labyrinth“ – für Fans, die nicht genug bekommen können.

200 Original-Kunstwerke von Tim Burton
Die Show mit gut 200 bislang unveröffentlichten Original-Kunstwerken hat bereits mehr als 650.000 Besucher angezogen – zuerst in Madrid, Paris, Brüssel and Barcelona. Jetzt ist sie auch in Berlin angekommen, und zwar auf dem RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain.
Hier kann man erleben, wie Erwachsene wieder zu Kindern werden, wenn sie, durch ein gefräßiges Riesenmaul gehend, die nummerierten Ausstellungsräume besichtigen. Zu sehen gibt es Originalzeichnungen, Filmchen, Skizzen und Malereien, aber natürlich auch lebensgroße Installationen aus Figuren aus Burtons Filmen. Darunter Madame-Tussauds-würdige Kopien von Johnny Depp, zum Beispiel im Scherenhandkostüm.

„Tim Burton’s Labyrinth“ ist eine immersive Reise, die in das Herz von Burtons künstlerischer Vision führt, versprechen die Veranstalter. Im Grunde genommen spaziert man also durch den Kopf des Regisseurs.
Und ein bisschen kommt man sich vor in diesem Kopf von Tim Burton wie in einer schrägen Version des Phantasialands. Gewöhnungsbedürftig ist sicher, dass die bekannten Figuren im Panoptikum nicht handeln, sondern einfach nur stumpf dastehen. Manche finden das vielleicht banal, aber echte Fans werden niederknien.
Man besichtigt Tim Burtons Kopf
Und überhaupt, was heißt schon banal? Mit demselben Argument könnte man jede Kunstausstellung kritisieren. Auch „Die große Nacht im Eimer“ von Georg Baselitz zeigt eine dumme Figur und ist bis heute umstritten. Trotzdem ist das Gemälde als Kunstwerk gelungen. So gesehen ist auch „Tim Burton’s Labyrinth“ eine gelungene Show. Für die, die auf den düsteren und schrägen Außenseiterkosmos von Tim Burton stehen, auf jeden Fall.

Der Multitainer Julian F. M. Stoeckel, er gehörte zu den prominenten Gästen der Ausstellungseröffnung am Donnerstag, sagte dem Berliner KURIER: Er sei ein absoluter Burton-Fan. Gerade weil der diese schrulligen Außenseiter zu Helden mache. „Schließlich bin ich ja selbst so ein schräger Vogel.“
Weitere Gäste des Abends in Berlin-Friedrichshain waren Anna und Nellie Thalbach, Anastasia Zampounidis, Kerstin Linnartz, Tobey Wilson, Claudia Campus, Falk-Willy Wild, Bibiana Beglau, Anouschka Renzi, Natascha Ochsenknecht, Maren Gilzer, Sarah Knappik, Kerstin Merlin und Knut Elstermann, der die Show anmoderierte.

„Tim Burton’s Labyrinth“ bis 03.11.2024 in der Radsetzerei auf dem RAW-Gelände, Revaler Straße 99, 10245 Berlin. Täglich, bis auf Montag und Dienstag. Karten kosten zwischen 23 und 26 Euro. Kinder bis 14 Jahren zahlen zwischen 19 und 22 Euro. ■