Kaum jemand will einen langen Arbeitsweg haben, immerhin geht hier kostbare Freizeit verloren. Doch einige Menschen in Berlin und Brandenburg kommen nicht drumherum: Sie müssen pendeln ...
1,1 Millionen Pendler in Berlin und Brandenburg
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg veröffentlichte jetzt irre Zahlen für das Jahr 2022: Rund 1,1 Millionen Menschen pendelten in Berlin und Brandenburg zur Arbeit in eine andere Gemeinde! Das entspricht einem Anteil von 34 Prozent aller erfassten Personen. Kurz gesagt: Ein Drittel muss in der Hauptstadtregion pendeln. Und die Zahl steigt: Im Jahr 2021 waren es noch 2,4 Prozent weniger.
Hier muss man jedoch auch zwischen Berlin und Brandenburg unterscheiden: So verließen die flächenmäßig große Gemeinde Berlin „nur“ 13 Prozent für eine Erwerbstätigkeit. 65 Prozent der Brandenburger hingegen pendelten über ihre jeweilige Gemeindegrenze hinaus zur Arbeit.
Und so sieht es deutschlandweit aus: Im ganzen Land pendelten vergangenes Jahr 24,2 Millionen Menschen in eine andere Gemeinde zur Arbeit. Besonders beliebt waren dabei folgende Städte: 514.601 Personen pendelten nach München, 455.045 Personen nach Frankfurt am Main und 454.353 Personen nach Berlin.
Über 10.000 Berliner pendeln mehr als 500 Kilometer
Hier noch ein paar spannende Zahlen zur Hauptstadt: In Berlin gab es sowohl einen Zuwachs bei den Einpendelnden (+29.302 Personen) als auch bei den Auspendelnden (+16.819 Personen). Trotzdem muss festgehalten werden, dass Berlin unter allen deutschen Städten den höchsten Anteil an Menschen hatte, die in der eigenen Gemeinde arbeiten – nämlich ganze 87 Prozent!
Doch wohin verschlägt es die Pendler aus Berlin? Man würde meinen, dass alle in Brandenburger Gemeinden arbeiten, tatsächlich sind es aber nur 46 Prozent der insgesamt 245.992 Auspendelnden. Den Rest zog es in die übrige Bundesrepublik oder ins Ausland. Jeweils über 10.000 Berliner nannten Hamburg und sogar das über 600 km entfernte München als Arbeitsort.

Hier wird in Brandenburg besonders fleißig gependelt
Unter den Brandenburger Gemeinden hatte Grünheide (Mark) den größten Zuwachs an Einpendelnden. Dort wurden insgesamt 9.225 Personen gezählt, was einer Zunahme von 111 Prozent entspricht. In Großbeeren war der Zuwachs mit 1.055 Personen (plus zehn Prozent) ebenfalls vierstellig. Im Speckgürtel Berlins wurden übrigens auch die stärksten Zunahmen bei den Auspendelnden in Brandenburg erfasst. Von Schönefeld aus fuhren zusätzliche 982 Personen (plus zwölf Prozent), von Bernau 861 Personen (plus sechs Prozent) in eine andere Gemeinde zum Arbeiten. ■