Sicherheits-Team soll helfen

Immer mehr Gewalt! Berliner Mauerpark hat jetzt eine eigene Not-Nummer

Wegen der steigenden Anzahl von Übergriffen ist über den gesamten Sommer ein sogenanntes Awareness-Team im Party-Park unterwegs. 

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Ein Polizeieinsatz im Mauerpark in Prenzlauer Berg. Nicht nur in der Walpurgisnacht (Foto) ist in dem beliebten Park einiges los.
Ein Polizeieinsatz im Mauerpark in Prenzlauer Berg. Nicht nur in der Walpurgisnacht (Foto) ist in dem beliebten Park einiges los.Rolf Zöllner/imago

Auf Berlins Straßen geht es immer brutaler zu – vor allem in der Nacht fühlen sich viele nicht mehr sicher, meiden bestimmte Ecken der Stadt. Auch und vor allem in Gebieten, in denen viel gefeiert wird, kann es schnell gefährlich werden. Ein Beispiel ist der Mauerpark in Prenzlauer Berg. Weil es hier zu immer mehr Konflikten kommt, ist laut einer Mitteilung des Bezirks hier aktuell ein besonders Sicherheits-Team im Einsatz – und der Park bekommt sogar eine eigene Notrufnummer!

Awareness-Team gegen Übergriffe ist jetzt im Mauerpark unterwegs

Das teilt das Bezirksamt Pankow in einer Pressemitteilung mit. „Im Mauerpark wurde durch das Awareness-Pilotprojekt, welches im vergangenen Jahr durchgeführt wurde, festgestellt, dass es vermehrt zu verbalen Konfliktsituationen und auch zu körperlichen Übergriffen und Auseinandersetzungen gekommen ist“, heißt es dort. Jeden Freitag und Sonnabend am Abend und in der Nacht soll deshalb zukünftig ein sogenanntes „Awareness-Team“ im Einsatz sein – und das über den gesamten Sommer, bis in den September hinein.

Damit beauftragt wurde ein Unternehmen, dessen Mitarbeiter sich hier nicht nur um Fälle von Diskriminierung kümmern soll. Die Mitarbeiter helfen auch bei übergriffigem Verhalten oder bei Fällen von sexualisierter Gewalt. „Wir unterstützen alle parknutzenden Personen, insbesondere diejenigen, die Opfer von Diskriminierung und Gewalt geworden sind“, sagt Projektkoordinatorin Sarah Roth. „Wir versuchen aber auch, mit unserem Einsatz einen präventiven Beitrag zu leisten, damit es gar nicht erst zu Übergriffen kommt, deshalb sprechen wir speziell feiernde Personen an

Hier wird gefeiert und gegrillt: Der Berliner Mauerpark ist vor allem für junge Menschen ein beliebtes Anlaufziel.
Hier wird gefeiert und gegrillt: Der Berliner Mauerpark ist vor allem für junge Menschen ein beliebtes Anlaufziel.Rolf Zöllner/imago

Und wie soll das funktionieren? Zum einen gibt es für den Mauerpark eine eigene Notrufnummer – unter der +49 157 738 494 75 können die Mitarbeiter des Teams um Hilfe gebeten werden. Am Parkeingang in der Bernauer Straße soll außerdem ein orangefarbenes Zelt stehen, in dem das Awareness-Team präsent ist. „Zwei weitere Team-Mitglieder sind in der genannten Zeit an den Party-Hotspots im Park unterwegs, die man auch direkt ansprechen kann“, teilt der Bezirk weiterhin mit. „Sie lassen sich leicht an den orangefarbenen Westen bzw. T-Shirts erkennen.“

Der Mauerpark ist einer der beliebtesten Parks der Stadt - leider gibt es hier laut Bezirk auch viele Übergriffe.
Der Mauerpark ist einer der beliebtesten Parks der Stadt - leider gibt es hier laut Bezirk auch viele Übergriffe.snapshot-photography/T.Seeliger/imago

Wird das neue Team helfen können, die Anzahl der Übergriffe im Mauerpark einzudämmen?

Der Mauerpark gehört, sicherlich auch aufgrund der Feier-Aktivitäten, zu den am meisten mit Kriminalität belasteten Parks der Hauptstadt (neben dem Görlitzer Park). Vor allem die Gewalt in Jugendgruppen ist hier laut einem Bericht des „Tagesspiegel“ stark vertreten. Ob das neue Angebot hilft, etwas daran zu ändern, wird sich zeigen. Ordnungs-Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki ist jedenfalls optimistisch. „Der Mauerpark soll für alle Parkbesucher ein Ort des friedlichen und respektvollen Miteinanders sein“, sagt sie. „Mit der Präsenz und dem Engagement des Awareness-Teams tragen wir als Bezirk aktiv dazu bei, dass sich die Parknutzenden sicherer fühlen und angemessen miteinander umgehen.“

Was halten Sie von dem neuen Awareness-Team im Mauerpark? Wird es helfen, die Zahl der Übergriffe im Park einzudämmen? Schicken Sie uns Ihre Meinung an leser-bk@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!