Es gibt in Berlin immer wieder Vorfälle, bei denen man nur mit dem Kopf schütteln kann – und auch zwei Meldungen aus dem vergangenen Wochenende dürften viele sprachlos machen. Denn: Laut Polizei gab es neue Angriffe von Chaoten, einmal auf einen Rettungswagen, einmal auf einen BVG-Bus. Es ist unfassbar: Bisher unbekannte Täter lockerten bei einem Einsatzwagen der Berliner Feuerwehr die Radmuttern – und an einer anderen Ecke Berlins schossen Irre auf einen fahrenden BVG-Bus. In beiden Fällen brachten die Täter Menschenleben in Gefahr.
Radmuttern bei Rettungswagen gelockert: feiger Angriff auf Berlins Retter!
Am Sonntag meldete die Polizei einen neuen Angriff auf einen Rettungswagen. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Chaoten an einem Einsatzfahrzeug der Berliner Feuerwehr zu schaffen machten – dieses Mal ging es zum Glück glimpflich ab. In der Nacht von Sonnabend zu Sonntag war das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr laut Bericht unterwegs zur Feuerwache Steglitz. Auf dem Weg von einem Einsatz in Marienfelde zur Wache vernahm die Besatzung des Wagens plötzlich ein Klackern am Fahrzeug. „Eine Überprüfung des Rettungswagens ergab, dass Unbekannte an einem Reifen Radmuttern gelockert hatten“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Es wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt – und die Ermittlungen dauern an. Brisant: Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas in Berlin passiert. Vor zwei Wochen machten sich Chaoten schon einmal an einem Rettungswagen zu schaffen. Damals war ein Einsatzfahrzeug in der Großen Hamburger Straße unterwegs, als die Mitarbeiter seltsame Geräusche bemerkten. Sie hatten sogar einen Patienten an Bord, der dringend in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Sie brachten die Einsatzfahr deshalb zu Ende, schauten sich den Wagen dann genauer an. Auch hier entdeckten sie gelockerte Radbolzen.

Chaoten schießen auf Linienbusse der BVG: Plötzlich splitterten die Scheiben!
Ein ebenfalls krasser Fall ereignete sich in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag in Gropiusstadt: Hier schossen Irre auf fahrende BVG-Busse! Zuerst soll ein Fahrer der Linie 172 mit seinem Wagen auf der Fritz-Erler-Allee unterwegs gewesen sein. Plötzlich hörte er, dass auf der rechten Seite des Busses mehrere Geschosse einschlugen. „Er fuhr zur nächsten Haltestelle und bemerkte dort zwei gesplitterte Scheiben“, teilt die Polizei mit. „Zur Haltestelle gerufene Einsatzkräfte der Polizei Berlin stellten insgesamt zehn Einschlagslöcher in den beiden Scheiben fest.“ Glück im Unglück: Das Glas wurde von den Geschossen nicht durchdrungen. Womit die bisher unbekannten Täter auf den Bus schossen, ist bisher unklar.
Mit mehreren Geschossen wurden letzte Nacht zwei Busse der BVG in #Gropiusstadt beschädigt. Die Geschosse brachten mehrere Scheiben zum Splittern, durchschlugen diese aber nicht. Verletzt wurde dabei niemand.
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) January 26, 2025
Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und…
Nur eine halbe Stunde später: Der nächste Fall! Am gleichen Ort wurde ein weiterer BVG-Bus angegriffen, dieses Mal ein Gefährt der Linie X71. Zwei Frauen saßen sogar in der Nähe der beschädigten Scheibe, stiegen nach dem Vorfall aus. „Die Zeugin wies den Busfahrer auf die Beschädigung hin, der daraufhin das Fahrzeug stoppte. Hinzugerufene Polizeieinsatzkräfte stellten an diesem Bus eine zersplitterte Scheibe mit sechs Einschlägen fest“, teilt die Polizei mit. Glücklicherweise wurde in beiden Fällen niemand verletzt. Ermittelt wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Wie dramatisch solche Eingriffe in den Straßenverkehr ausgehen können, zeigte erst im November ein Vorfall in Herford: Hier war ein Rettungswagen mit Besatzung und einer Patientin mit Blaulicht unterwegs in ein Krankenhaus, als plötzlich die Bereifung an der linken Seite des Wagens abflog. Der Fahrer bremste zwar, trotzdem schleuderte der Wagen noch rund 100 Meter über die Straße. Zum Glück wurde niemand verletzt. Auch hier war vermutlich Sabotage der Grund für den Unfall. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Unfall vorsätzlich herbeigeführt wurde“, sagte ein Sprecher. Die Mordkommission „Schraube“ ermittelt – denn es besteht der Verdacht eines versuchten Tötungsdeliktes. ■