In den vergangenen Wochen sorgte die französische Hauptstadt Paris für Schlagzeilen – denn hier gab und gibt es eine echte Bettwanzen-Plage! Die kleinen Krabbler, die vor allem mit nächtlichen Bissen auf sich aufmerksam machen, breiteten sich hier unkontrolliert aus, wurden sogar in Kinos und in den öffentlichen Verkehrsmitteln gesichtet. Wer dachte, dass die Bettwanzen ein französisches Problem seien, hat sich aber geirrt: Ein Berliner Schädlingsprofi packt jetzt im Spiegel über die Situation in Berlin aus – und warnt, dass auch hier Bettwanzen in Massen unterwegs sind.
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Kammerjäger packt aus: Berlin hat ein massives Bettwanzen-Problem
Adam Tesmer arbeitet als Schädlingsbekämpfer, hat im Alltag immer wieder mit Bettwanzen zu tun – in Berlin sogar häufiger, als man denken mag. Im Spiegel verrät er jetzt, wie dramatisch das Problem mit den Krabblern in Berlin ist. Er sagt, die Hauptstadt habe ein massives Bettwanzen-Problem!

Die Wanzen seien in vielen Hotels verbreitet, auch in schicken Häusern. „Wir finden Bettwanzen bei Reichen wie bei Armen“, sagt Tesmer dem Magazin. Ein Befall habe auch wenig mit Schmutz zu tun.
In Berlin wird zu wenig über das Problem mit Bettwanzen gesprochen
Allerdings werde in Berlin wenig darüber gesprochen. „Niemand möchte mit Bettwanzen in Verbindung gebracht werden. Das darf sich nicht herumsprechen. Die Leute schämen sich“, sagt er. Deshalb sei er meist getarnt unterwegs, komme in ziviler Kleidung und ohne beschriftetes Auto zu seinen Auftraggebern. Und: Nicht nur in Hotels und Wohnungen gibt es inzwischen Bettwanzen! „Wir haben Bettwanzen schon in der U-Bahn und in einem Kino am Potsdamer Platz gefunden“, sagt Tesmer. „Die sitzen gern unter den Armlehnen.“
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1200 Einsätze wegen Bettwanzen habe es allein für ihn in den vergangenen neun Monaten gegeben. Schon vor Jahren berichtete Tesmer im KURIER, wie groß das Problem ist. „Wir mussten erst neulich zu einem Fünf-Sterne-Hotel. Dort war ein Zimmer so stark befallen, dass wir die komplette Einrichtung über Nacht in Tüten packen und entsorgen mussten“, sagte er etwa.
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Seine Kritik: Viele Hotels würden zu wenig dagegen unternehmen, befallene Zimmer nicht einmal abriegeln. Tesmer und seine Kollegen forderten schon vor Jahren eine Meldepflicht für Bettwanzen – doch weil die Krabbler keine Krankheitserreger übertragen, gibt es diese in Deutschland noch nicht.
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Bettwanzen verbreiten sich in Berlin auch über Flohmärkte
Für die Ausbreitung machen Schädlingsbekämpfer übrigens unter anderem die Reisetätigkeit verantwortlich – deshalb sind Großstädte wie Berlin auch besonders stark befallen. Hier boomt der Tourismus, täglich kommen neue Gäste aus allen möglichen Ländern. Die Billigflieger trugen in der Vergangenheit ihren Anteil bei. „Wenn man für zwanzig Euro nach Paris fliegen kann, dort in einer Absteige übernachtet und daheim den Koffer aufs Bett stellt …“, sagt Tesmer.
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Aber: Das ist nicht der einzige Grund. Bei der Ausbreitung hilft beispielsweise auch – so unglaublich es klingt – die Berliner Flohmarkt-Kultur. So war auf einer Bettwanzen-Karte, in der vor ein paar Jahren Fälle anonym erfasst wurden, zu sehen, dass die Krabbler in Friedrichshain und Prenzlauer Berg besonders häufig vorkamen. Der Grund: Auf Flohmärkten wechseln jede Woche Kleidung und Möbelstücke die Besitzer – auch darin können sich die Wanzen verstecken.