Vertrag unterzeichnet

Gute Nachricht für Berlin-Spandau: Karstadt wird nicht geschlossen!

Galeria-Standort in Spandau bleibt doch erhalten, 75 Arbeitsplätze gerettet. Damit haben nun in der Hauptstadt sechs Standorte des Konzerns eine Zukunft.

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 Die Galeria Karstadt Filiale in Berlin-Spandau wird nicht geschlossen.
Die Galeria Karstadt Filiale in Berlin-Spandau wird nicht geschlossen.Michael Bahlo/dpa

Hoffnung für Mitarbeiter, frohe Kunde für Karstadt-Fans in Spandau: Bei der Sanierung der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bleibt ein zusätzlicher Standort in Berlin erhalten. Wie Galeria mitteilt, wird das Kaufhaus in Berlin-Spandau mit 75 Beschäftigten weitergeführt. Damit haben nun in der Stadt sechs Standorte des Konzerns eine Zukunft. Neben Spandau sind das die Filialen Alexanderplatz, Schloßstraße, Tegel, Kurfürstendamm und Hermannplatz. Die Standorte am Ringcenter in Lichtenberg und am Tempelhofer Damm machen hingegen dicht.

In Berlin machen sechs Filialen mit zusammen rund 500 Arbeitsplätzen weiter

Am Donnerstag unterzeichnete Galeria-Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus den Vertrag zum Erhalt des Kaufhauses Galeria Karstadt in Spandau. Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) äußert sich erfreut, dass das Kaufhaus in der Spandauer Altstadt bleibt. „Unsere intensiven Bemühungen der letzten Wochen und die zahlreichen Gespräche mit der Eigentümerin, der Bayrischen Versicherungskammer, dem Insolvenzverwalter, den neuen Investoren, dem Kaufhaus-Management, dem Handelsverband und dem Bezirk haben sich gelohnt.“

Klar sei aber auch, dass sich das Kaufhaus der Zukunft verändern müsse. „Es geht um neue Konzepte für Orte der Begegnung, mit einer Mischnutzung aus attraktiven Angeboten für junge Menschen, Gastronomie, Erlebniskultur und Kundenservice.“

Von den bundesweit 92 Galeria-Filialen sollten nach der Insolvenz des Konzerns und der Übernahme durch neue Investoren ursprünglich 16 am 31. August geschlossen werden. Nun wurde mitgeteilt, dass davon sechs Filialen mit zusammen rund 500 Arbeitsplätzen weitermachen, darunter eben Berlin-Spandau. Der Standort Potsdam hingegen steht vor dem Aus. Bundesweit bleiben nunmehr 82 Filialen erhalten, 10 schließen. Etwa 900 Stellen fallen weg, rund 11.900 Stellen bleiben laut Insolvenzverwalter erhalten.

Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) mit Bernd Beetz, dem neuen Investor der Kaufhauskette, vor Karstadt in Berlin-Spandau.
Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) mit Bernd Beetz, dem neuen Investor der Kaufhauskette, vor Karstadt in Berlin-Spandau.Michael Bahlo/dpa

Das jüngste Insolvenzverfahren bei Galeria Karstadt Kaufhof steht vor dem Abschluss. Die Gläubiger hatten Ende Mai dem Sanierungsplan des Insolvenzverwalters zugestimmt. Wichtiger Teil des Plans war die Schließung von Filialen an Standorten mit zu hohen Mieten. Neue Eigentümer sollen zum 1. August die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz werden.

Giffey zeigte sich überzeugt, dass die neuen Eigentümer die nötigen Veränderungen gemeinsam mit den Mitarbeitern angehen werden. Diesen Prozess werde der Senat weiterhin gemeinsam mit den Bezirken begleiten. „Für die beiden Standorte am Ringcenter in Lichtenberg und am Tempelhofer Damm, in denen es jetzt mit Galeria nicht weitergeht, werden wir im Schulterschluss mit den Bezirken und im engen Dialog mit den beiden Eigentümern so schnell wie möglich Lösungen finden, um neue Nutzungskonzepte zu ermöglichen und Leerstand zu vermeiden und die Beschäftigten zu unterstützen.“ ■