Das Wetter wird langsam schlechter, der Himmel grauer. Da sehnt man sich nach den schönen Sommertagen oder wenigstens dem zuletzt recht sonnigen Herbst. Wer ein paar freie Tage hat und dem Herbstblues mit ein paar Eindrücken aus sonnigen Destinationen entgegenwirken möchte, der hat ab Berlin-Brandenburg eine recht große Auswahl an Direktflügen. Daher lohnt es sich, die Auswahl etwas einzuschränken. KURIER-Redakteur Peter Althaus reist häufig und kennt die besten Ziele zu jeder Jahreszeit. Hier gibt er seine Tipps für die besten Sonnenziele im Oktober und November, die man ganz einfach ab dem Flughafen BER anfliegen kann.

Rom – alle Wege führen in die Sonne
Alle Wege führen nach Rom. Und tatsächlich hat das auch seinen Grund. Denn die Hauptstadt Italiens bietet nicht nur eine Unmenge historischer Sehenswürdigkeiten - antike Ruinen wie das berühmte Kolosseum, das Forum Romanum oder heilige Stätten wie den Vatikan mit Petersdom oder die Engelsburg. Auch das Essen ist, wie überall in Italien, eine Liga für sich. Denn hier gibt es praktisch Gerichte aus allen italienischen Regionen an einem Ort: Pizza, Pasta (hier besonders eine Carbonara) und allerlei Delikatessen mit Fisch und Meeresfrüchten. Zum Nachtisch natürlich ein Gelato! Auch das Kulturprogramm ist reichhaltig und im Oktober und November gibt es garantiert noch genug Sonne.
Direktverbindungen ab dem BER mit: Easyjet, Ryanair, Wizzair

Sizilien – Italiens heißeste Insel
Sizilien ist nicht nur die größte Insel im Mittelmeer, sie bietet auch eine unglaubliche Masse an einzigartigen Erlebnissen. So kann man hier nicht nur im Meer baden, sondern auf den Vulkan Ätna fahren und den höchsten Vulkan Europas live erleben. Auch auf Sizilien gibt es viele antike Sehenswürdigkeiten wie das Tal der Tempel bei Agrigent oder das Amphitheater in Taormina. Das Essen kann locker mit dem in Rom oder im Norden Italiens mithalten und bietet viele lokale Delikatessen, wie Arancini, frittierte Reisbällchen oder leckere Cannoli, Teigröllchen mit einer Cremefüllung.
Direktverbindungen ab dem BER mit: Easyjet (Catania), Ryanair (Catania, Palermo)

Tirana – zwischen Berg und Meer
Auch wenn Tirana immer beliebter wird, so liegt die Stadt als Reiseziel dennoch eher abseits der ausgetretenen Pfade. Doch das müsste gar nicht so sein, denn Albaniens Hauptstadt hat durchaus einiges zu bieten. Die bunt angestrichenen Plattenbauten treffen hier auf die alte osmanische Architektur. Mediterranes Flair mit einer orientalischen Leichtigkeit, auf trendige Cafés und hippe Kunstgalerien. Doch mit dem Dajti hat man einen Berg direkt vor der Haustür. Seit 2006 führt eine Seilbahn auch direkt auf den Berg. Von hier kann man eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung genießen. Doch wer das Meer den Bergen vorzieht, kann auch ganz einfach zum Strand ins nahe Dürres fahren und dort in einer Taverne albanische Köstlichkeiten mit Blick auf das Mittelmeer genießen.
Direktverbindungen ab dem BER mit: Wizzair

Lissabon – mit Fado zur Golden Gate Bridge
Wenn man bei einem Fado-Konzert in der Bairro Alto, der Altstadt Lissabons, ein Glas Vinho Verde trinkt, dann fühlt man sich der portugiesischen Lebensart mindestens für den Abend schon sehr nahe. Die Stadt bietet nicht nur eine ungeheure Fülle von Kultur, sie lohnt auch jeden Spaziergang. In den kleinen Gassen von Alfama finden sich viele Lokale mit Meeresgerichte zum Einkehren. Von dort wandert man am besten durch das Zentrum bis zur Brücke des 25. April, die stark an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnert. In Lissabon scheint die Sonne satt, aber selbst wenn es einmal Regentage gibt, kann man selbst die in dieser schönen Stadt genießen.
Direktverbindungen ab dem BER mit: TAP Portugal, Ryanair

Fuerteventura – nicht nur für Surfer
Fuerteventura ist vor allem für Surffans ein Paradies. Dabei hat die Insel auch für andere Besucher einiges zu bieten. Denn anders als das benachbarte Lanzarote oder das beliebte Teneriffa sind die Menschenmassen hier noch nicht so konzentriert. Dabei gibt es hier Dünen zu sehen, einsame Strände und Buchten mit Vulkangestein, wo lauwarmes Meerwasser wartet. Im Süden der Insel liegt zudem eine sagenumwobene, angebliche Nazi-Villa – die Villa Winter. Früher galt sie als Lost Place, heute wird sie häufig von Touristen besucht.
Direktverbindungen ab dem BER mit: Ryanair

Zypern – geteilte Insel mit gemeinsamer Kultur
Mit seinen traumhaften Stränden, malerischen Bergdörfern und jahrtausendealten historischen Stätten wie der antiken Stadt Kourion bietet Zypern sowohl Erholung als auch Abenteuer. Die Insel vereint eigene zypriotische mit griechischen und türkischen Einflüssen, was sich in der facettenreichen Küche und den lebendigen Traditionen widerspiegelt. Wer sich für den Konflikt um Zypern und dessen Geschichte interessiert, wird sich in der Hauptstadt Nikosia ein wenig wie im früheren Berlin erinnern, wo eine Mauer beide Seiten der Insel trennt. Auf Stadtführungen kann man mehr über diese Geschichte erfahren.
Wer sich jedoch statt schweren Themen lieber der Leichtigkeit des Seins auf Zypern hingeben möchte, der findet sowohl im Norden der Insel historische Stätten, viel Natur, tolle Strände und Restaurants mit köstlichen Speisen, wie auch im griechischsprachigen Süden der Insel.
Direktverbindungen ab dem BER mit: Easyjet (Larnaca), Eurowings (Larnaca), Ryanair (Paphos)

Marrakesch – zwischen Handwerk und Riad
Marrakesch, die „rote Stadt“ Marokkos, fasziniert Reisende mit ihrem exotischen Charme, einer reichen Kultur und einem Hauch von Abenteuer. In den labyrinthartigen Gassen der Medina taucht man in eine Welt voller lebhafter Souks, duftender Gewürze und beeindruckender Handwerkskunst ein, während historische Paläste wie der Bahia-Palast und die majestätische Koutoubia-Moschee Einblicke in die jahrhundertealte Geschichte bieten. Nach einem aufregenden Tag in den belebten Märkten lädt ein traditionelles Hammam zu wohltuender Entspannung ein, bevor man in einem der eleganten Riads, den traditionellen Stadthäusern, die zu Hotels umgebaut wurden, die Ruhe genießt.
Direktverbindungen ab dem BER mit: Ryanair

Izmir – im modernen Orient
Izmir gilt als liberalste Stadt der Türkei. Erdogan-Fans findet man hier weitaus weniger als anderswo. Die Bucht von Izmir gibt der Stadt dabei ein maritimes Flair. Oft ankern hier große Pötte, die in den nahen Hafen wollen. In den Restaurants der Stadt gibt es perfekte Kebaps aller Art und leckere Süßigkeiten. Neben den Moscheen hat sich auch ein kleines jüdisches Viertel herausgeputzt. Die dort erhaltenen Häuser, die mit vielen Holzelementen gebaut wurden, zählen zu den schönsten der Stadt. Unweit entfernt können Sonnenhungrige sich in der Nähe der Küstenorte Cesme oder Kusadasi am Strand erholen. Die Temperaturen lassen das oft auch noch im Oktober oder November zu.
Direktverbindungen ab dem BER mit: Easyjet, Pegasus, SunExpress

Kreta – charmante Bergdörfer und idyllische Strände
Griechenlands größte Insel begeistert mit ihrer beeindruckenden Vielfalt: von der faszinierenden Geschichte des minoischen Palasts von Knossos bis hin zu idyllischen Stränden wie Elafonissi mit seinem rosa Sand und türkisfarbenen Wasser. Aktive Reisende können die wilde Schönheit der Samaria-Schlucht erkunden oder bei Wanderungen durch die Weißen Berge die unberührte Natur genießen. Gleichzeitig laden charmante Dörfer und lebhafte Städte wie Chania dazu ein, die köstliche kretische Küche und die herzliche Gastfreundschaft zu erleben.
Direktverbindungen ab dem BER mit: Corendon Airlines (Heraklion), Easyjet (Chania, Heraklion), Eurowings (Heraklion), Ryanair (Chania, Heraklion)

Tunis – Berlin am Meer
Tunesiens Hauptstadt ist überraschend vielfältig. Hier landen weniger Touristen als auf Djerba oder in Monastir. Doch in Tunis lässt sich nicht nur wunderbar essen. In einigen der Altstadthäuser finden sich charmante kleine Boutiquehotels. Bei einem Frühstück auf einer Terrasse schaut man so auf die Dächer der Medina. In den Museen lässt sich viel über die Geschichte des Landes und die französische Kolonialherrschaft finden. Auch heute noch sprechen viele der Tunesier fließend Französisch. Dieser Einfluss lässt Tunis sich mitunter sehr modern anfühlen. In den Strandbars von La Marsa oder Gammarth feiern die jungen Tunesier bis in die Morgenstunden zu Techno oder Rock. So könnte sich Berlin am Meer anfühlen.