Früher verschlang sie ganze Quarkcreme-Torten zum Geburtstag, aber die Zeiten sind längst vorbei. Gorilla-Dame Fatou muss auf ihre Blutfettwerte achten. Zuletzt wurde sie deshalb auf Low-Carb-Diät gesetzt. Mit Erfolg. Der Publikumsliebling im Berliner Zoo wird putzmunter 67 Jahre alt.
Seit 1959 lebt Gorilla-Dame Fatou schon an der Spree, eine Ewigkeit. Sie ist das älteste Tier im Berliner Zoo. Am Samstag wird sie nun 67 Jahre alt, offiziell, wie es heißt. Schon am heutigen Freitag steht eine Geburtstagsüberraschung an, wie der Zoo verriet. Diese werde „groß und grün“ sein, so die Pressesprecherin Svenja Eisenbarth. Es werde eine Mischung aus Salaten, Kräutern, Zweigen, essbaren Blüten und Beeren sein. Allerdings dürfe es nicht zu viele Früchte geben, da Fatou, ähnlich wie Menschen, bei Süßem Zurückhaltung üben müsse, betont der Zoo. Auch wegen ihres hohen Alters benötigt Fatou weiche Kost, die sie auch ohne Zähne gut kauen kann.
Fatou gilt nach Angaben des Zoos als ältester Gorilla der Welt. Und das will was heißen. Denn in freier Wildbahn können Gorillas nur bis zu 35 Jahre alt werden. In menschlicher Obhut sind es normalerweise bis zu 50 Jahre. Die Gorilla-Dame stammt noch aus der Wildbahn, was sie zu einer der wenigen Tiere im Zoo macht, die diese Erfahrung gemacht haben. Ob sie sich noch daran erinnert, ist nicht überliefert. Aber wer genau hinschaut, der erhascht in ihren Augen Momente der Melancholie, vielleicht ist es auch Traurigkeit, wer weiß.
Ein trinkfester Matrose hatte Fatou verhökert
Ihr genaues Geburtsdatum ist jedenfalls nicht bekannt. Nach Angaben des Zoos gelangte Fatou nach einer ungewöhnlichen Reise in den Zoo Berlin. Ein trinkfester Matrose setzte den kleinen Gorilla als Zahlungsmittel in einer Gastwirtschaft in Marseille ein, von wo aus sie schließlich den Weg in den Zoo fand. Damals wurde sie auf etwa zwei Jahre geschätzt. Der Zoo Berlin feiert ihren Geburtstag seit einigen Jahren am 13. April.