In meinem Kiez in Pankow gab es ein kleines französisches Restaurant an einer Ecke. Es saß sich sehr lauschig auf der kleinen Terrasse im Grünen, der Rotwein war schmackhaft, die französischen Gerichte ebenso. Ich weiß nicht, wieso wir nicht öfter hingegangen sind.
Nachdem eine Zeit lang nur noch abends die Küche geöffnet war, hing ein Zettel im Fenster: „Geschlossen“. Ich bedauerte die Schließung, doch es sollte nicht die letzte in unserem Kiez bleiben.
Mehr als 1300 Berliner Restaurants, Cafés und Imbissen droht nach einer neuen Analyse die Insolvenz. Um einige wäre es in meinen Augen weniger schade, um andere um so mehr. Wer es sich in diesen Tagen leisten will, auswärts zu essen, der sollte vorher ein paar Überlegungen anstellen:
Lieblings-Restaurant retten
1. Will ich mein Geld einer großen Kette in den Rachen werfen, die unter Umständen Härten besser abfedern kann?
2. Welche Wirtinnen will ich unterstützen, indem ich gezielt dort hin gehe?
3. Ist nicht auch im Homeoffice einmal in der Woche eine Mittagspause im Kiezrestaurant drin? Oder ein Stammtisch am Abend?
Am Ende ist der Restaurantbesuch eine Investition in Lebensqualität. Und ja: es ist total okay, wenn man nur eine günstige Vorspeise wählt, besser als gar nicht hingehen ist das allemal.