In Friedrichshain wird die Notbremse gezogen. Der Bezirk hat einem Unternehmen erstmals seit 2021 erneut eine sogenannte Nutzungsuntersagung erteilt, das Zimmer möbliert und einzeln auf Zeit vermietet hat. Betroffen sind sieben Wohnungen rund um den Boxhagener Platz. Damit setzt Friedrichshain-Kreuzberg ein Zeichen gegen das boomende Geschäft mit Wohnen auf Zeit – und gegen Mieten zu Mondpreisen.
Hintergrund: Die Praxis gilt als Preistreiber auf dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt der Hauptstadt. Denn: Befristete Mietverträge sind nicht an den Mietspiegel gebunden. So werden für möblierte Zimmer oft 20 bis 35 Euro pro Quadratmeter verlangt. Summen, die sich viele Berliner nicht leisten können und leisten wollen.
„Wer hier eine Wohnung sucht, findet kaum noch bezahlbaren Wohnraum“, warnt Bezirksstadtrat Florian Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen). Laut einer Studie im Auftrag des Berliner Mietervereins sind inzwischen rund 70 Prozent der Inserate im Bezirk Kurzzeitvermietungen. Besonders betroffen sind Mitte und Kreuzberg. Immer mehr Eigentümer nutzen diese Vermietungsform, um die hohen Kaufpreise ihrer Immobilien zu refinanzieren – auf Kosten der Mieterinnen und Mieter.



