Teenies immer brutaler

Frauen mit Softairwaffe beschossen, Auto angezündet: Was ist mit Berlins Jugend los?

Ein 13-Jähriger hat Passanten mit einer Softairwaffe beschossen, am selben Tag zündeten Jugendliche ein Auto an. Werden die Berliner Straftäter immer jünger?

Author - Sharone Treskow
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Ein 13-Jähriger hat in Berlin mit einer Softairwaffe auf zwei Frauen geschossen. (Symbolbild)
Ein 13-Jähriger hat in Berlin mit einer Softairwaffe auf zwei Frauen geschossen. (Symbolbild)Christian Ohde/Imago

Die Verursacher von Polizeimeldungen in der Hauptstadt werden gefühlt immer jünger: Allein am Montag gab es zwei verstörende Berichte mit Teenagern im Mittelpunkt. Müssen wir uns Sorgen um die Berliner Jugend machen? Ist sie etwa gewaltbereiter geworden – oder handelt es sich hier nur um eine extreme Form von jugendlichem Leichtsinn? 

13-Jähriger beschießt Frauen mit Softairwaffe

Am Montagnachmittag wurden Einsatzkräfte der Berliner Polizei nach Lichtenberg in die Atzpodienstraße gerufen. Der Grund: ein Junge, der mit einer Softairwaffe herumgeballert hatte! Zum Spaß?

Zwei Frauen im Alter von 40 und 43 Jahren gaben an, gegen 16.45 Uhr plötzlich Schmerzen an einer Schläfe beziehungsweise an einer Schulter verspürt zu haben, die offenbar von Schüssen aus einem Fenster in einem Mehrfamilienhaus verursacht wurden. Im Rahmen der Aufnahme des Sachverhalts vor Ort erschien schließlich eine Mutter mit ihrem 13-jährigen Sohn: Der Teenie gab zu, aus dem Fenster heraus mit seinen beiden Softairwaffen auf Passanten geschossen zu haben!

Die 40-Jährige lehnte eine ärztliche Behandlung ihres Hämatoms mit Schwellung ab, auch die 43-Jährige musste zum Glück nicht weiter ärztlich behandelt werden. Fest steht jedoch: Das hätte viel schlimmer ausgehen können. Zum Beispiel buchstäblich ins Auge.

Die Personalien des 13-Jährigen wurden aufgenommen, anschließend durfte er zusammen mit seiner Mutter gehen – allerdings ohne seine beiden Softairwaffen! Diese wurden von den Einsatzkräften beschlagnahmt. Zur Erklärung, warum es keine weiteren Konsequenzen gab: Grundsätzlich sind Personen in Deutschland erst ab dem vollendeten 14. Lebensjahr strafmündig.

Jugendliche zünden Fahrzeug an

Am selben Tag kam es zu einer weiteren Tat durch Teenager in Berlin. Ein Anwohner alarmierte am Montagabend Polizei und Feuerwehr in Neu-Hohenschönhausen. Hier hatten Jugendliche ein gefährliches Feuer gelegt!

Das ist konkret vorgefallen: Der Anwohner hatte beobachtet, wie zwei 14 und 16 Jahre alte Jugendliche und ein zwölfjähriges Kind auf einem Parkplatz in der Barther Straße die Beifahrertür eines Transporters öffneten und sich kurz in dem Fahrzeug aufhielten. Anschließend soll der 16-Jährige einen brennenden Gegenstand in die Fahrerkabine des Transporters geworfen haben. Das Fahrzeug geriet sofort in Vollbrand, die Fahrerkabine und der Motorraum brannten völlig aus. Durch die Hitze wurde auch ein neben dem Transporter stehender weiterer Transporter beschädigt.

Die Feuerwehr konnte den Brand vollständig löschen. Verletzt wurde zum Glück niemand – doch auch diese Situation hätte viel schlimmer ausgehen können! Die Einsatzkräfte konnten die drei Tatverdächtigen in der Nähe ausfindig machen. Der Zwölfjährige und sein zwei Jahre älterer Bruder wurden nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen ihrer Mutter übergeben. Der bereits polizeibekannte 16-Jährige wurde hingegen in Gewahrsam genommen. Er soll am Dienstag einem Richter vorgeführt werden, der den Erlass eines Haftbefehls prüfen soll. ■