Feueranschlag gegen die Ärmsten der Stadt. In Berlin-Moabit hat ein Unbekannter einen Kältebus der Berliner Stadtmission in Brand gesetzt. Der Anschlag trifft ausgerechnet jene, die in den eiskalten Nächten auf schnelle Hilfe angewiesen sind.
Zeuge beobachtet Brandanschlag in der Nacht
Es geschah in der Nacht auf den 28. Dezember gegen 3.15 Uhr. Ein Zeuge sah in der Seydlitzstraße eine bislang unbekannte Person an den abgestellten Kältebussen stehen. Wenige Augenblicke später schlugen Flammen aus einem der Fahrzeuge. Der Mann alarmierte sofort die Feuerwehr. Zwar konnte der Brand gelöscht werden, doch der VW-Kältebus brannte im vorderen Bereich nahezu vollständig aus. Ein zweiter, direkt daneben geparkter Bus wurde durch das Feuer ebenfalls beschädigt. Nach dem Feueranschlag ermittelt nun ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes Berlin, um die Hintergründe der Tat aufzuklären.

Die Tat trifft die Obdachlosenhilfe in einer besonders sensiblen Phase. „Das ist bei den aktuellen Temperaturen dramatisch und lebensgefährlich für viele Menschen, die heute Nacht bei Minusgraden auf der Straße sind“, sagt Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi. Beide betroffenen VW-Busse können derzeit keine obdachlosen Menschen mehr von der Straße in warme und sichere Notunterkünfte bringen.
Stadtmission braucht Spenden
Kurzfristig konnte immerhin geholfen werden. Der gemeinnützige Träger GEBEWO stellte der Stadtmission vorübergehend einen VW-Bus mit Rollstuhlrampe zur Verfügung. Doch das reicht nicht aus. „Wir brauchen jetzt dringend Geldspenden, um einen neuen VW Crafter anzuschaffen und den zweiten Kältebus so schnell wie möglich zu reparieren und wieder fahrtauglich zu machen“, erklärt Ceconi.


