
Kaum starten die Herbstferien, geht’s in der Hauptstadt rund: Husten, Schnupfen, Grippe, Corona – alles ist wieder da! Für Menschen, die auf Blutspenden angewiesen sind, sind das schlechte Nachrichten.
Wenn Berlin in den Urlaub fährt, bleiben die Spenderstühle leer. Wer selbst Corona oder Influenza hat, darf nicht spenden, klar. Doch wie lange muss man eigentlich nach einem Infekt warten? Und was ist mit einer harmlosen Erkältung?
Wie steht’s um die Blutreserven?
Der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost, zuständig für Berlin und Brandenburg, gibt Entwarnung – aber nur halb: Die Versorgung sei „auf niedrigem Niveau stabil“. Doch: Bei Blutgruppe 0 negativ wird’s bedrohlich, bei A negativ kritisch – und B negativ steht immerhin noch auf „niedrig“.
Erkältet Blut spenden? Bloß nicht!
Mit laufender Nase zur Blutspende? Keine gute Idee! Der Körper kämpft gerade gegen Erreger, ist geschwächt. Auch wenn regelmäßiges Spenden das Immunsystem stärkt – wer krank ist, braucht erst mal Pause. Der Organismus muss sich vom Infekt und vom Blutverlust erholen.
Nach Krankheit: Wie lange warten?
Nach einer leichten Erkältung ohne Fieber gilt: Eine Woche symptomfrei bleiben, bevor man wieder spenden darf.
Bei Fieber heißt’s: 28 Tage warten. Nach einer echten Grippe: Vier Wochen Pause! Und wer Antibiotika genommen hat, darf ebenfalls erst vier Wochen nach dem letzten Tag der Einnahme spenden.
Diese Symptome sind ein No-Go!
Husten, Halskratzen, Halsschmerzen – alles Ausschlusskriterien! Mit Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen oder körperlicher Schwäche ist Spenden tabu.
Blutspende nach Impfung?
Nach einer Grippeschutzimpfung darf man am nächsten Tag wieder spenden – sofern es einem gut geht. Treten Beschwerden auf, lieber warten!
Schmerzmittel wie Ibuprofen, Aspirin, Paracetamol oder Diclofenac sind in Ordnung, solange sie nur kurzzeitig genommen werden. Nach Operationen oder Entzündungen sieht’s anders aus: Dann ist erst mal Spendenstopp!
So viel Blut braucht Berlin!
Jeden Tag werden in Deutschland bis zu 15.000 Blutkonserven gebraucht! Die Berliner Charité allein braucht rund 50.000 pro Jahr, der Klinikkonzern Vivantes etwa 25.000. Beide versorgen rund die Hälfte aller Patientinnen und Patienten der Stadt.
Besonders groß ist der Bedarf bei Krebspatienten – sie brauchen oft wochenlang Blutpräparate. Rund ein Fünftel aller Spenden fließt in die Onkologie. Auch Unfallopfer und Organtransplantationen benötigen regelmäßig Nachschub.
Wer spendet eigentlich Blut?
Gerade mal drei Prozent der Deutschen spenden Blut! Die Mehrheit sind Männer (55 Prozent). Spenden darf, wer mindestens 18 Jahre alt und über 50 Kilo schwer ist – und sich fit fühlt. Eine Altersgrenze nach oben gibt’s nicht.
Vor jeder Spende checken Ärztinnen und Ärzte, ob alles passt.
So lange hält das Lebenselixier
Blut ist nicht ewig haltbar! Blutplättchen halten nur fünf Tage, rote Blutkörperchen maximal 42 Tage. Danach müssen neue Spenden her.