Aufnahmen aufgetaucht

Fake? Berliner Polizei prüft Bild von Polizist mit Palästina-Flagge

Im Netz kursieren Aufnahmen, die einen vermeintlichen Polizisten mit Palästina-Flagge und dem Wolfsgruß zeigen sollen. Doch es gibt Zweifel an der Echtheit.

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Im Netz kursieren Aufnahmen, die laut Polizei einen vermeintlichen Polizisten mit Palästina-Flagge und dem Wolfsgruß zeigen, aber die Behörde geht aber von einem gefälschten Bild aus.
Im Netz kursieren Aufnahmen, die laut Polizei einen vermeintlichen Polizisten mit Palästina-Flagge und dem Wolfsgruß zeigen, aber die Behörde geht aber von einem gefälschten Bild aus.Symbolfoto/Zoonar/Imago

Die Berliner Polizei prüft Aufnahmen im Internet, die einen Polizisten mit Palästina-Flagge und dem sogenannten Wolfsgruß türkischer Rechtsextremisten zeigen sollen. Doch die Beamten geben an, dass es sich dabei um einen Fake handeln könne. Dennoch verspricht sie Klärung. 

„Liebe Community, im Netz kursieren Aufnahmen, die angeblich einen unserer Kollegen in Dienstkleidung zeigen, der mit der Palästina-Flagge posiert und den s.g. ‚Wolfsgruß‘ zeigt“, schreibt die Berliner Polizei auf X, ehemals Twitter.

Fakeuniform? KI oder steckt ein Berliner Polizist ganz tief im Matsch?

Stein des Anstoßes: Auf einem Foto ist ein Mann in vermeintlicher Polizei-Uniform zu sehen, der mit erhobenem Zeigefinger und kleinem Finger zusammen mit anderen Männern hinter einer Palästina-Flagge und der des Libanon steht. 

Aber es gebe wohl Hinweise, dass es sich um ein gefälschtes Bild handelt, schrieb die Behörde auf der Plattform X. „Wir prüfen das selbstverständlich - auch im Hinblick auf das unberechtigte Tragen eines polizeilichen Hoheitsabzeichens“, hieß es in dem Beitrag der Berliner Polizei auf X weiter. Gepostet wurde das Foto zunächst von einem Instagram-User. Weiterverbreitet wurde es in einem Tweet von einem Mitarbeiter des rechten Portals Nius des Ex-Bildchefredakteurs Julian Reichelt. 

Was aber bei dem Bild sofort auffällt: Das vermeintliche Polizeihemd hat keine Schulterklappen. Auch die Schutzweste sieht nicht nach einer der Berliner Polizei aus. Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, schrieb bei X dazu: „Hemd zu hell und ohne Abzeichen, schwarze Hose, braune Schuhe = Fakeuniform!“ Im Post jedenfalls wird über die Uniform des angeblichen Beamten fleißig spekuliert.

Instagram-Profil lässt keine sonstigen Bezüge zur Polizei erkennen

Die Person, auf dessen Instagram-Account das Bild gepostet wurde, lässt jedoch sonst keine Bezüge zur Polizei erkennen. So bezeichnet sich der Mann als Mixed-Martial-Arts-Kämpfer. Fotos in Uniform oder solche, die auf eine Arbeit als Polizist hindeuten, finden sich dort keine weiter. 

Falls es dennoch ein Polizeibeamter sein sollte, drohen dem Mann wohl disziplinarische oder möglicherweise gar strafrechtliche Konsequenzen. Zur Prüfung wollte sich ein Sprecher der Polizei Berlin auf KURIER-Anfrage jedoch nicht äußern.

Der Wolfsgruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. In der Türkei wird er etwa von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die Partner der Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan ist.