Zwei Crystal-Meth-Bandenmitglieder. Die Gruppe sitzt seit Dienstag in Berlin vor Gericht.
Zwei Crystal-Meth-Bandenmitglieder. Die Gruppe sitzt seit Dienstag in Berlin vor Gericht. Pressefoto Wagner

Mit Teufelsdrogen sollte ein schmutziges Millionen-Geschäft eingefädelt werden. Doch die Fahnder sackten nach einem Hinweis fast 100 Kilo Rauschgift und eine mutmaßliche Bande ein.

Drei Männer und eine Frau stehen nun vor Gericht: Andreas M. (62), Mehmet Ma. (52), Thai P. (40) sowie die attraktive Kauffrau Thi N. (47). Der Frau wird Beihilfe zur Last gelegt. Als die mutmaßlichen Dealer vor siebeneinhalb Monaten abgeführt wurden und in U-Haft kamen, blieb sie frei.

Es war ein Rekordfund: Die bislang größte Menge der gefährlichen Droge Crystal Meth, die Ermittler in Berlin auf einen Schlag sicherstellten. 19,4 Kilo des synthetischen Rauschgifts wurden in einer Bunkerwohnung in Charlottenburg entdeckt. Außerdem wurden bei der Razzia am 14. September knapp 29 Kilo Kokain-Gemisch, 45 Kilogramm Ecstasy-Tabletten sowie ein Kilo Marihuana einkassiert.

Tüten voller Crystal-Meth-Kristalle, Plastiksäcke mit farbigen Ecstasy-Pillen

Bewacht von Mitgliedern einer Spezialeinheit zeigte der Zoll kurz nach den Durchsuchungen die entdeckten Drogen: Tüten voller Crystal-Meth-Kristalle, Plastiksäcke mit farbigen Ecstasy-Pillen, zu Kilo-Blöcken gepresstes Kokain. Zoll und Staatsanwaltschaft schätzten ein: „Ein herausragender Drogenfund mit einem Straßenverkaufswert von rund 4,2 Millionen Euro.“

Crystal Meth gilt als wahre Horrordroge. Ein Teufelszeug, das schnell süchtig macht. Der Körper verfällt rapide. Bisher kam die synthetische Droge vorrangig aus Tschechien nach Deutschland. Doch der Rekordfund soll aus den Niederlanden und Polen geschmuggelt worden sein.

M. und Ma. sollen den mutmaßlichen Handel federführend organisiert haben. Männer mit Vorstrafen. M. soll unter Bewährung gestanden haben – nach Verbüßung einer mehrjährigen Haftstrafe wegen Beihilfe zum bewaffneten Drogenhandel.

Crystal-Meth-Bande saß schweigend vor dem Richter

Die Anklage: „Beide führten regelmäßig gemeinsame Fahrten im Stadtgebiet durch, um Abnehmer zu treffen.“ M. und Ma. hätten das Rauschgift in Bunkerwohnungen gelagert, die Abrechnung gemacht, den Nachschub organisiert.

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Der aus Vietnam stammende P. soll für Verkauf von Ecstasy-Pillen und Crystal Meth zuständig gewesen sein. Die Anklage: „Dabei fiel ihm insbesondere die Kommunikation mit Abnehmern zu, wobei er aber auch eigenen Zugriff auf das Lager hatte.“ Seine Lebensgefährtin Thi N. soll Wohnungen angemietet haben, die als Bunker genutzt worden seien.

Schweigend saßen sie nun vor dem Richter, ließen ihre Verteidiger kurz erklären: „Derzeit keine Angaben.“ Fortsetzung: Freitag.