Berlin wie im Krieg

Emotionaler Aufruf für ein Böllerverbot: Muss erst ein Polizist sterben?

Böller, die auf Menschen abgefeuert werden: Werden in Berlin zu Silvester wieder kriegsähnliche Zustände herrschen? Die Gewerkschaft der Polizei kämpft dagegen!

Author - Sharone Treskow
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GdP-Landesvize Stephan Kelm (l), GdP-Landeschef Stephan Weh, Bremer Staatsrat Olaf Bull und Christian Hochgrebe (r), Staatssekretär für Inneres des Landes Berlin, setzen sich für ein bundesweites Böllerverbot ein.
GdP-Landesvize Stephan Kelm (l), GdP-Landeschef Stephan Weh, Bremer Staatsrat Olaf Bull und Christian Hochgrebe (r), Staatssekretär für Inneres des Landes Berlin, setzen sich für ein bundesweites Böllerverbot ein.GdP Berlin

In sechs Wochen ist Silvester und die alljährliche Böller-Debatte beschäftigt aktuell wieder ganz Deutschland: Sollte Feuerwerk zum Jahreswechsel ein Grundrecht bleiben – oder ist es einfach zu gefährlich? Auch die Gewerkschaft der Polizei Berlin (GdP) lässt nicht locker und kämpft weiter für ein Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch, um friedlich und ohne Verletzte ins neue Jahr zu starten. Dazu veröffentlichte die GdP jetzt einen emotionalen Aufruf.

Polizeigewerkschaft für ein Böllerverbot: Was muss denn noch passieren?

Schluss mit dem Geknalle! Die Gewerkschaft der Polizei Berlin setzt sich lautstark für ein bundesweites Böllerverbot ein. In einem emotionalen neuen Statement von GdP-Landeschef Stephan Weh heißt es: „Wir werden nicht aufgeben und so lange weitermachen, bis sich an den Rahmenbedingungen etwas ändert. Auch in diesem Jahr wurde wieder viel geredet, aber nichts unternommen, um diesem Wahnsinn in der Silvesternacht endlich ein Ende zu machen.“

Silvester in Berlin ist jedes Mal aufs neue eine große Herausforderung für die Kräfte der Berliner Polizei. Hier zu sehen der Alexanderplatz im Jahr 2024.
Silvester in Berlin ist jedes Mal aufs neue eine große Herausforderung für die Kräfte der Berliner Polizei. Hier zu sehen der Alexanderplatz im Jahr 2024.Reto Klar/Imago

„Wir brauchen keine Phrasen in der ersten Januarwoche, keine Ankündigungen und Versprechen, wir brauchen ein Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch und organisierte Veranstaltungen als Alternative, damit meine Kolleginnen und Kollegen von Polizei und Feuerwehr die Sicherheit gewährleisten können und gesund aus der Nacht kommen“, beteuert Weh weiter.

Abschließend betont der GdP-Boss: „Wir können nicht warten, bis eine Polizistin oder ein Feuerwehrmann in der Nacht sein Leben lässt.“

Gewerkschaft der Polizei hat über 2 Millionen Stimmen gesammelt

In diesem Zug wurden jetzt vom GdP-Landeschef Weh und GdP-Landesvize Stephan Kelm fast 2,2 Millionen Unterschriften einer Petition gegen die Böllerei an Bremens Staatsrat Olaf Bull und Berlins Staatssekretär Christian Hochgrebe übergeben.

Die beiden Politiker haben sich ebenfalls für ein bundesweites Böllerverbot ausgesprochen – und beteuerten gegenüber der GdP, dass sich „etwas bewegt“, „auf Arbeitsebene an einer Regelung getüftelt wird“, um zumindest den Ländern eigene Kompetenzen zuzuschreiben, die dann wiederum an Kommunen übertragen werden könnten.

Zudem habe Bundesinnenminister Alexander Dobrindt Gesprächsbereitschaft zugesichert, über deren genaue Ausgestaltung zu reden sei. Die GdP Berlin jedenfalls machte deutlich, dass man nicht nachgeben werde.

Sind sie für oder gegen ein bundesweites Böllerverbot? Schicken Sie uns Ihre Meinung in einem Leserbrief per Mail an leser-bk@berlinerverlag.com.