Hätten Sie das gewusst?

Diese Tiere im Berliner Zoo lieben die Kälte – und für sie wird's gefährlich!

Wie geht es eigentlich den Tieren im Berliner Zoo bei den aktuellen Minusgraden? Der Berliner KURIER hat nachgefragt. Die Antworten sind überraschend!

Author - Sharone Treskow
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Für Giraffen sind die aktuellen Temperaturen besonders gefährlich! Wieso, erklärt die Artenschutz-Leiterin des Berliner Zoos im KURIER-Interview.
Für Giraffen sind die aktuellen Temperaturen besonders gefährlich! Wieso, erklärt die Artenschutz-Leiterin des Berliner Zoos im KURIER-Interview.Pond5 Images/Imago

In Berlin herrscht aktuell eine Eiseskälte, die Temperaturen sind sogar schon auf minus zehn Grad gesunken. Wir Menschen können uns immerhin dick einpacken, wenn wir vor die Tür gehen. Doch was ist eigentlich mit den Tieren im Freien? Viele Bewohner des Berliner Zoos haben Außengehege, die dem bitterkalten Wetter ausgesetzt sind. Manche von ihnen lieben die aktuellen Temperaturen, andere wiederum müssen geschützt werden. Doch welches Tier gehört zu welcher Kategorie? Der Berliner KURIER hat mal genauer nachgefragt!

Wer hätte das gedacht? Die Pandas lieben die Kälte!

Im KURIER-Interview verrät Katharina Sperling aus der Leitung Artenschutz im Berliner Zoo: „Ganz besonders erfreuen sich – auch wenn man es nicht direkt vermuten würde – die Pandas über die aktuellen Temperaturen.“ Die Expertin erklärt: Die süßen Pelztiere seien an das kalte Klima ihrer natürlichen Lebensräume in den Bergregionen Chinas angepasst. „Große Pandas tragen ein dichtes Fell mit zwei Schichten. Die äußere Schicht besteht aus steifen Borsten, die das Fell vor Nässe schützen. Die innere Schicht besteht aus weichem, isolierendem Fell, das die Wärme speichert.“

Panda Meng Meng machen die aktuellen Temperaturen nichts aus.
Panda Meng Meng machen die aktuellen Temperaturen nichts aus.Xinhua / Imago

Aber auch Bewohner der Polarregion seien optimal an dieses Wetter angepasst. „Zum Beispiel machen Schnee und Kälte Rentieren nichts aus. Auch sie besitzen ein dichtes Fell. Die Deckhaare sind hohl und wasserabweisend und schützen nicht nur vor Schnee und Regen, sondern bilden neben dem dichten Unterfell auch eine wirkungsvolle und wärmende Isolierschicht“, schildert Sperling.

Auch der Schneeleopard sei natürlich „bestens ausgerüstet“ für das Leben in Schnee und Eis. „Das Fell ist besonders im Winter extrem lang und dicht. Bei besonders kaltem Wetter legt er seinen langen, buschigen Schwanz als Kälteschutz um seinen Körper. Sein dichtes Unterfell schützt ihn zudem bei extremen Minustemperaturen, selbst die Unterseiten seiner Tatzen sind behaart.“

Sogar die Elefanten haben Spaß

Auf Instagram hat der Berliner Zoo ein süßes Video veröffentlicht, das den Elefantenbullen Viktor bei den aktuellen Temperaturen in seinem Außengehege zeigt: Der Dickhäuter trinkt hier genüsslich aus einer teilweise gefrorenen Wasserlache – und scheint die eiskalte Erfrischung sichtbar zu genießen!

„Elefanten haben ihren natürlichen Lebensraum in wärmeren Gefilden, können aber einen gewissen Grad trockener Kälte gut vertragen. Nach einigen Stunden müssen sie sich jedoch in den warmen Häusern wieder aufwärmen. Andernfalls könnten sie Erfrierungen an den Füßen oder Ohren erleiden“, erklärt Sperling dem KURIER. Viktor darf also nur begrenzt Spaß mit dem Eiswasser haben.

Für diese Tiere ist das aktuelle Wetter total gefährlich

Hätten Sie das gewusst? „Grundsätzlich stellt Glatteis für die meisten Tiere eine größere Gefahr dar als Schnee oder kalte Temperaturen“, betont die Artenschutz-Expertin vom Berliner Zoo. „Daher bleiben beispielsweise Giraffen bei Glatteis im Stall. Mit ihren langen Beinen könnten sie auf dem Eis ausrutschen und sich schlimmstenfalls Knochen brechen. Auch die meisten Affen bevorzugen wärmere Temperaturen und ziehen sich bei der aktuellen Witterung in die warmen Häuser zurück.“ Gleiches gilt für Flamingos: „Mit ihren grazilen Beinen könnten sich die Tiere an scharfkantigem Eis verletzen oder ausrutschen.“

Die Flamingos im Zoo Berlin sind während der aktuellen Minusgrade in einem Stall untergebracht.
Die Flamingos im Zoo Berlin sind während der aktuellen Minusgrade in einem Stall untergebracht.Jens Kalaene/dpa

Abschließend betont Sperling: „Die meisten Tiere sind erstaunlich anpassungsfähig an unterschiedliche Klimabedingungen, dennoch muss sichergestellt werden, dass die Tiere auch in der Kälte gut versorgt sind. Im Winter stehen wärmeliebenden Tieren warme Stallungen zur Verfügung, teilweise sogar mit UV-Lampen ausgestattet, als Rückzugsort.“ Fans müssen sich also keine Sorgen machen, dass ihre Lieblinge im Berliner Zoo frieren müssen. ■