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DIESE Berliner Siedlung soll Unesco-Welterbestätte werden

Ist die Waldsiedlung Zehlendorf wirklich weltweit bedeutend? Diese Entscheidung liegt beim Unesco-Welterbe-Komitee. Berlin hat sich beworben.

Author - Sharone Treskow
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Die Waldsiedlung Zehlendorf soll Unesco-Welterbestätte werden.
Die Waldsiedlung Zehlendorf soll Unesco-Welterbestätte werden.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Na, ob das was wird? Nach der Großsiedlung Siemensstadt, der Hufeisensiedlung und Co soll jetzt auch die Waldsiedlung Zehlendorf zum Welterbe werden! Das Gebiet – oft auch als Onkel-Tom-Siedlung oder Papageiensiedlung bezeichnet – liegt im Berliner Ortsteil Zehlendorf am Rande des Grunewalds. Die Siedlung wurde zwischen 1926 und 1931 erbaut.

Siedlung in Zehlendorf soll Welterbestätte werden

Die Waldsiedlung Zehlendorf habe „Potenzial zur außergewöhnlichen weltweiten Bedeutung“.
Die Waldsiedlung Zehlendorf habe „Potenzial zur außergewöhnlichen weltweiten Bedeutung“.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Die Berliner Waldsiedlung Zehlendorf könnte zum Welterbe werden! Das geht jetzt aus einer Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor. Demnach hätten die Kulturministerinnen und -minister insgesamt sieben Stätten auf die entsprechende Liste für die Unesco (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) gesetzt. Die Vorschläge für die Kulturorganisation der Vereinten Nationen seien am Montag während einer Sondersitzung gefasst worden.

So funktioniert die Auswahl: Jedes Bundesland hatte die Möglichkeit, maximal zwei Anträge einzureichen. Entscheidende Faktoren für eine positive Bewertung waren neben dem „Potenzial zur außergewöhnlichen weltweiten Bedeutung“ auch die Berücksichtigung der „globalen Strategie für eine repräsentative, ausgewogene und glaubwürdige Welterbeliste“. 

Die Waldsiedlung Zehlendorf wurde in der Empfehlung auf den ersten Platz gesetzt, „weil sie eine bereits existierende Welterbestätte vervollständigt“. Die bereits registrierten sechs Siedlungen der Berliner Moderne – nämlich Gartenstadt Falkenberg, Schillerpark-Siedlung, Hufeisensiedlung, Wohnstadt Carl Legien, Weiße Stadt und Großsiedlung Siemensstadt – sind laut Unesco „Ausdruck der politischen, sozialen, kulturellen und technischen Fortschrittlichkeit im Berlin der Weimarer Republik“.

51 Welterbestätten gibt es in Deutschland

Neben der Waldsiedlung Zehlendorf wurden folgende Stätten in die Anmeldeliste aufgenommen: der Olympiapark in München, der Fernsehturm in Stuttgart, die Fundstätte der Schöninger Speere in Niedersachsen, das Pretziener Wehr in Sachsen-Anhalt sowie die internationalen Projekte „Europäische Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts“ und „Keltische Machtzentren der älteren Eisenzeit nordwestlich der Alpen“.

Es bleibt spannend, wer am Ende eine Zusage bekommt! Die Entscheidung liegt beim Unesco-Welterbe-Komitee.

Die Welterbeliste zählt aktuell 1157 Stätten in 167 Ländern. Mit 51 Welterbestätten liegt Deutschland im weltweiten Vergleich aktuell nach Italien (58) und China (56) auf Platz drei. Bei den Kulturerbestätten befindet sich Deutschland (48) nach Italien (53) auf Platz zwei.■