Berliner Poller-Murks und kein Ende: Immer mehr Kieze sind stinkig und versinken im Verkehrschaos, weil einzelne Straßen beruhigt werden. Die CDU in Berlin zieht jetzt die Reißleine.
Eigentlich sollte alles sicherer werden: Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wollte mit einer Fahrradstraße in der Modersohn- und Gärtnerstraße ein Schutzschild für Kinder bauen – vor allem für die Schüler der Modersohn-Grundschule und die Kleinen aus der benachbarten Kita. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus.
Jetzt stauen sich die Autos in der Simplonstraße – und das mit Tempo. Direkt vor dem Haupteingang der Schule zischen sie vorbei, während Kinder versuchen, die Straße zu überqueren und Eltern ihre Fahrräder anlehnen. Von Sicherheit keine Spur. Was als Beruhigung gedacht war, wirkt eher wie ein Verkehrs-Tsunami auf Nebenstraßen.
Poller-Murks behindert auch Rettungskräfte
Und das ist kein Einzelfall: In vielen Berliner Kiezen schieben sich jetzt Fahrzeuge durch schmale Gassen, weil größere Straßen für den Durchgangsverkehr auf Bitten der Anwohner dichtgemacht wurden. Der Druck steigt – nicht nur auf die Straßen, sondern auch auf die Nerven der Anwohner. Auch bei Rettungskräften wächst der Frust: Immer wieder bremsen Poller ihre Einsätze aus. Sekunden, die Leben kosten können.

Die CDU im Berliner Abgeordnetenhaus zieht darum jetzt die Reißleine. Fraktionschef Dirk Stettner machte am Montagmorgen gegenüber der Berliner Zeitung klar: „Die CDU wird keine weiteren Kiezblocks finanzieren.“ Man wolle keine weitere Verpollerung der Stadt.
Stettner: „Unsere Rettungskräfte und der Verkehrsfluss werden dadurch behindert. Außer grünen Ideologen erfreut diese Maßnahmen niemand.“ Und natürlich die, die durch die Verkehrsberuhigung den Wert ihrer Immobilien erhöhen.