Rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Bei den Grünen trat der Berliner Umweltaktivist und Initiator des Volksentscheids Fahrrad, Heinrich Strößenreuther, im Jahr 2015 aus, weil die Mitgliedschaft damals seinen politischen Zielen im Wege stand. Jetzt ist auch sein fast vierjähriges Intermezzo bei der CDU schon wieder zu Ende – weil sie ihm zu rechts wurde. Also soll sein Weg zurück in die Arme der Grünen führen.
Der Berliner Umweltaktivist Heinrich Strößenreuther hat angekündigt, sein CDU-Parteibuch wieder abzugeben. „Ich habe lange mit mir gerungen. In den letzten zwei, drei Monaten hat es viele Gelegenheiten gegeben, bei denen ich schon hätte austreten können. Jetzt habe ich gesagt, ich muss dieses Jahr noch eine klare Entscheidung treffen“, erklärt er jetzt.
CDU: „Das Rücken an den rechten Rand“
„Ich bin im März 2021 eingetreten, um die Klimaunion zu gründen und der CDU bei einer potenziellen schwarz-grünen Koalition in der Klimapolitik zu helfen“, erklärt er. „Aber in dem Ausmaß, wie CDU-Spitzenkräfte von Friedrich Merz über Jens Spahn bis Markus Söder zuletzt gegen Klimapolitik und gegen die Grünen gewettert haben, wurden rote Linien überschritten.“ Das entspreche nicht dem christlichen und demokratischen Anstand, mit dem man miteinander umgehen sollte.
„Es ist das Rücken an den rechten Rand von diesen drei Spitzenkräften, in der Rhetorik, von der Trumpschen Haltung, was den Umgang mit Fakten angeht und einem Verkennen der wirtschaftlichen Zusammenhänge mit Blick auf die globale längst stattfindende Transformation“, sagt der studierte Wirtschaftsingenieur, der unter anderem als Kampagnenmacher bei Greenpeace und im Umweltmanagement der Deutschen Bahn gearbeitet hat.
„Der deutsche Automobilmarkt wird bald von billigen chinesischen Batterieautos überschwemmt werden. Und in Deutschland werden ein, zwei große Hersteller überleben. Das hätte man anders machen können, gerade als Wirtschaftspartei“, kritisiert Strößenreuther.„Dann hat Merz mehrmals die Wind- und Solarenergie kleingeredet. Er kennt die Zusammenhänge nicht oder protegiert absichtlich die fossile Energiewirtschaft. Dass wir es nicht geschafft haben, die CDU mit wirtschaftlichen Argumenten zu überzeugen, hat mich nachhaltig betrübt und verärgert.“
Nächste Runde im Parteien-Pingpong
Jetzt also die nächste Runde im Parteien-Pingpong des Heinrich Strößenreuther. Er will nach eigenen Angaben wieder den Grünen beitreten, bei denen er bereits bis 2015 Mitglied war. Bleibt die Frage: für wie lange?