Rund um den Reichstag

Demos am Wochenende: Menschenkette gegen rechts

Berlin steht ein weiteres Demo-Wochenende bevor. 100.000 wollen zum Reichstag kommen, um gegen AfD und Rechtsruck zu protestieren.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Teilnehmer bei einer Demo gegen rechts vor dem Berliner Reichstag. Bundesweit kommen seit Wochen Menschen auf die Straße, um gegen AfD-Pläne zu demonstrieren.
Teilnehmer bei einer Demo gegen rechts vor dem Berliner Reichstag. Bundesweit kommen seit Wochen Menschen auf die Straße, um gegen AfD-Pläne zu demonstrieren.Christian Mang/AFP

100.000 Menschen sind für die schon länger angekündigte Menschenkette für Demokratie und gegen Rechtsextremismus an diesem Samstagmittag am Berliner Reichstagsgebäude angemeldet. Geplant ist die Menschenkette aus Demonstranten um den Reichstag ab 13 Uhr unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer“.

Ein Bündnis aus vielen Organisationen und Initiativen will eine Menschenkette um das Reichstagsgebäude bilden.

„Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nehmen zu“, heißt es vom Veranstalter-Bündnis „Hand in Hand“ zur Motivation für die Kundgebung. „Wir rufen dazu auf, der rechten Normalisierung in Deutschland und Europa nicht länger zuzuschauen.“ Gerade mit Blick auf mehrere Wahlen im Jahr 2024 sei es wichtig, für Pluralismus und Offenheit zu demonstrieren.

Mehr als 1300 Initiativen hätten den Aufruf „Hand in Hand: Jetzt solidarisch aktiv werden“ unterschrieben, teilten die Veranstalter mit. Und weiter: „Die Brandmauer von demokratischen Parteien gegen Rechts bröckelt enorm.“ Die Gesellschaft müsse leisten, „was politische Parteien derzeit nicht schaffen“: Demokratie und Menschenrechte verteidigen.

Zu den Unterstützungsgruppen zählen Attac, BUND, Caritas, die Evangelische Kirche, Gewerkschaften wie Verdi und GEW, viele Flüchtlings-Hilfsorganisationen und auch die Protest- und Blockadegruppen Extinction Rebellion und Letzte Generation.

Auch in Brandenburg sind vielerorts Demos angemeldet: In Gransee, Schöneiche, Königs Wusterhausen, Neuruppin, Wandlitz, Luckenwalde und Forst (Lausitz) sind Aktionen geplant.

Auslöser für die Demonstrationen und Proteste sind unter anderem ein vom Medienhaus Correctiv aufgedecktes Treffen von Rechtsextremisten im November 2023 in einer Potsdamer Villa. Die Rechten besprachen Pläne, nach denen Menschen ohne deutschen Pass das Land verlassen sollen. ■