Ganze drei Monate hat sich der Lärmomat in Kreuzberg gehalten, jetzt soll er wieder gehen. Das Lärmmessgerät an der bei Partygängern beliebten Admiralbrücke wird am morgigen Dienstag abgebaut – das Projekt ist zu Ende. Das dürfte sowohl die Feiernden als auch die Anwohner freuen.
Der Lärmomat in Kreuzberg sollte für Ruhe sorgen
Es war ein Modellprojekt. Wo in Friedrichshain-Kreuzberg die Feiernden den Anwohnern keine Ruhe ließen, sollte eine ganz einfache Lösung helfen, ohne direkt Verbote zu erlassen. Der sperrig benannte CityTree-Lärmomat misst mit seinen Lärmsensoren nachts den Geräuschpegel. Übersteigt dieser eine gewisse Dezibel-Zahl, kann man das auf dem Bildschirm sehen, der dann zur Ruhe aufruft. Ist alles gesittet, zeigt die Anzeige nur den Satz: „Ob Ihr zu sehr am Pegel dreht, seht Ihr, wenn das rote Licht angeht.“
Bei dem Lärmomat kam es oft anders als erhofft
Das Projekt stieß gerade am Anfang auf Verwirrung (bei den Partygängern) und Skepsis (bei den Anwohnern). Rund zwei Wochen nach Beginn des Projekts entfaltete das Gerät noch nicht die gewünschte Wirkung. Damals gab es trotz des roten Warnlichts Beschwerden von Anwohnern, weil die Feiernden das Signal des Lärmomats nicht bemerkten oder nicht zu deuten wussten.

Ob das Gerät Auswirkungen auf die nächtliche Lautstärke an der Brücke hatte, soll in den nächsten Wochen und Monaten ausgewertet werden, wie der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg heute mitteilte. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann verriet lediglich, dass in der Spitze bis zu 75 Dezibel vom Gerät gemessen worden seien. Der Lärmomat leuchtete dem Bezirk zufolge rot auf, wenn die Lautstärke länger als zehn Minuten über 55 Dezibel lag.
Bewertung für den Lärmomat steht noch aus
Aufgestellt wurde das Gerät, das neben der Lärmmessung auch die Luft reinigte, Ende Juli. Bereits am Montag wurde ihm wortwörtlich der Stecker gezogen, für den Abbau am Dienstag muss vor Ort eine Straße gesperrt werden. „Ob das Gerät dazu geführt hat, dass es hier ruhiger geworden ist, können wir noch nicht sagen“, erklärte Herrmann. Die Spitzen seien zwischen 22 und 23 Uhr gemessen worden. Für die anstehende genauere Auswertung sollen auch Daten von Ordnungsamt und Polizei etwa zu Beschwerden von Anwohnern berücksichtigt werden. ■