Zu den grandiosen Zeiten des DDR-Fernsehens gehörte sie zu denjenigen, die die Wünsche der Zuschauer erfüllte – Schauspielerin Heidi Weigelt in der Sendung „Der Wunschbriefkasten“. Und der TV-Star kann es immer noch, auch wenn das mit der legendären Sendung schon mehr als 40 Jahre her ist. Zu ihrem 80. Geburtstag erfüllte Heidi Weigelt den letzten Wunsch eines geliebten Menschen.
Als Schauspielerin spielte sie in so manchen DDR-Lustspielen mit, war später als „Möhrchen“ in der RTL-Serie „Hinter Gittern“ zu sehen. Und im Weltall lieh sie als Synchronsprecherin in verschiedenen „Star Trek“-Folgen ihre Stimme den Computern vom Raumschiff „Voyager“ oder der Raumstation „Deep Space Nine“. Ja, das ist Heidi Weigelt, die vor 55 Jahren ihre Schauspielkarriere am Staatstheater in Dresden begann.

Doch für viele Ostdeutsche wird sie vor allem bis heute als Wunscherfüllerin des DDR-Fernsehens in Erinnerung bleiben. Ab den 70er-Jahren bis 1990 moderierte sie die sonntägliche Sendung „Der Wunschbriefkasten“ zunächst mit Heinz Rennhack (ging Mitte der 80er-Jahre in den Westen), dann mit Lutz Jahoda – immer im 14-tägigen Wechsel mit dem Moderatorenpaar Uta Schorn und Gerd E. Schäfer.
Nach langer Zeit war Heidi Weigelt nun wieder im TV zu erleben. In der jüngsten Ausgabe der MDR-Talkshow „Riverboat“ erzählte die Schauspielerin und Moderatorin in einer rührenden Geschichte, dass sie das Erfüllen von Wünschen nicht verlernt hat.
Und diese Erzählung beginnt mit ihrem 80. Geburtstag, den Heidi Weigelt Anfang Januar feierte. Aber nicht im kalten Berlin, sondern auf der warmen Südsee-Insel Bora-Bora.
Heidi Weigelt auf Südsee-Insel: „Mein Mann hat es leider nicht mehr geschafft“
Heidi Weigelt schwärmt von einem wunderbaren Boots-Ausflug in Richtung Abendsonne: „Polynesische Musiker waren mit auf dem Boot, und die haben wunderbare Musik gemacht, dann gab es einen schönen Rum-Punsch zu trinken – und das war mein Geburtstag. Das war toll.“
Doch wie kam Heidi Weigelt auf die verrückte Idee, ausgerechnet auf Bora-Bora ihren 80. Geburtstag zu feiern? Der Grund ist ihr Mann Werner, der vor zehn Jahren starb.

52 Jahre war Heid mit ihm verheiratet. „Es war eine gute Ehe“, sagt sie. Lag es etwa daran, dass ihr Werner 15 Jahre älter als sie war? Vielleicht. „Ich war ja eher naiv, er war ein Mensch mit viel Erfahrung, der mir stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat“, sagt Weigelt in der „Riverboat“-Talkshow.
Ganz besonders schätze ihr Mann den berühmten Südsee-Maler Paul Gauguin (1848–1903). Es war „sein großer Traum, einmal dorthin zu fliegen, wo Gauguin gemalt hat“.
Quasi einer der letzten Wünsche ihres Mannes, den Heidi Weigelt ihn nun Jahre später mit ihrer Bora-Bora-Reise erfüllt hat. „Mein Mann hat es leider nicht mehr geschafft, er wurde dann sehr krank und ist dann auch gestorben und da habe ich mir gesagt: So, und jetzt mache ich das, ich fliege jetzt in die Südsee, gucke mir an, wo Gauguin gemalt hat, und ich gucke mit den Augen von meinem Werner – und das habe ich gemacht.“ ■