Die Geschichte von Moritz R., der Hausbesuch von Gasag-Vertretern bekam, die ihn mit dreisten Lügen dazu brachten, einen Vertrag zu unterzeichnen, wird wahrscheinlich bei vielen Menschen Resonanz finden. Auch wenn laut Gasag selbst die Mitarbeiter nicht ihren Grundsätzen entsprochen haben, haben wir auf Verbraucherseite häufig so viele schlechte Erfahrungen, dass wir da skeptisch sind.
Ich erinnere mich selbst, wie ich damals in meine erste eigene Wohnung gezogen bin und vollkommen unvorbereitet war, als auf einmal zwei Mitarbeiter eines Strom-Unternehmens bei mir auf der Matte standen. Ich war zu höflich und unerfahren, um sie abzuwimmeln, und hatte auf einmal einen neuen Stromvertrag am Hals, den ich definitiv nicht brauchte. Das war damals eine echte Lektion fürs Leben. Die beiden Mitarbeiter hatten sich wahrscheinlich nicht mal falsch verhalten. Sie hatten einfach nur das Glück, an eine naive Studentin zu geraten, und haben das natürlich voll ausgenutzt.
Ich habe damals, wie wohl viele, auf die harte Tour gelernt, keine Geschäfte an der Haustür zu machen. Damit bin ich natürlich nichts Besonderes. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der durchschnittliche Verbraucher sich denkt: „Am liebsten schließe ich Verträge ab mit Verkäufern, die ungefragt bei mir auf der Matte stehen und sich nur schwer höflich abwimmeln lassen.“