Inflation, Lieferengpässe und hohe Betriebskosten bereiten Apotheken in Berlin Probleme. Aus Protest wollen daher die meisten Apotheken am Mittwoch geschlossen bleiben. Wer dringend ein Medikament braucht, muss aber nicht vor verschlossenen Türen stehen.
Zwar soll ein Großteil der Apotheken in Berlin am Mittwoch aus Protest geschlossen bleiben. „In den Apotheken besteht großer Frust über die massiven Probleme in der Arzneimittelversorgung und die Untätigkeit der Bundesregierung“, sagte der Pressesprecher des Berliner Apotheker-Vereins, Stefan Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur. Er gehe davon aus, dass eine „überwiegende Mehrzahl“ der Geschäfte sich dem Protestaufruf der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) anschließe.
Not-Apotheken in Berlin sind geöffnet
„Die Versorgung ist in allen Bezirken über die Notdienstapotheken gewährleistet“, versicherte Schmidt. Die entsprechenden Apotheken könnten den Aushängen der Apotheken oder der Website aponet.de entnommen sowie unter der 116117 erfragt werden.
Um 14 Uhr soll eine zentrale Protestkundgebung der ABDA vor der Semperoper in Dresden stattfinden. Die Aktion richtet sich speziell an Apotheken aus den ostdeutschen Bundesländern. Laut der ABDA könnten bis zu 3000 Apotheken in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen dem Protestaufruf folgen.
Immer weniger Apotheken in Berlin
Die Teilnehmenden wollen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung demonstrieren und fordern mehr Geld. Laut ABDA stehen die Apotheken unter „immensem wirtschaftlichen Druck“; Lieferengpässe, gestiegene Betriebskosten und Personalmangel bereiteten ihnen zunehmend Probleme. Die Gehälter sind den Verbandsangaben zufolge seit 2004 nicht gestiegen.