Moabit – Ein Motorroller zieht nach links. Eine Autofahrerin aus dem Gegenverkehr ist flott unterwegs, kann nicht mehr ausweichen. Ist sie schuld am Unfalltod des Roller-Fahrers (62)?
Die Frau zweieinhalb Jahre später vor Gericht. Sandra K. (54, Name geändert): „Ich bin bei Grün gefahren – gerade noch.“ Sie sei nicht gerast – „aber etwas über Tempo 50 war es schon“. Sie habe den Motorroller noch gesehen: „Er hätte eigentlich anhalten müssen.“
Die Angestellte hatte am 28. Juni 2023 erst ihre Mutter im Krankenhaus besucht, dann ihren Vater. Gegen 13.44 Uhr war die Jeep-Fahrerin in Schöneberg unterwegs. Vor ihr kein Auto. Sie ging nicht vom Gas.
Rollerfahrer stoppte nicht und starb
Roller-Fahrer P. fuhr mit seiner Maschine auf dem Prellerweg und wollte links in den Grazer Damm abbiegen. Er stoppte nicht in der Mitte. Ein Zeuge (24): „Vorn rechts traf sie ihn.“ Der Roller-Fahrer stürzte, wurde über die Fahrbahn geschleudert. Der Zeuge: „Blut lief aus dem Helm.“ Jede Hilfe kam zu spät.
Gegen Sandra K. wurde Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben. Vorwurf: Sie sei bei Gelb gefahren, außerdem zu schnell unterwegs gewesen. Die Autofahrerin: „Was geschah, tut mir wahnsinnig leid. Aber er ist mir in die Spur gefahren.“
Ein Unfall-Gutachter prüfte den Fall. Fazit: „Es ist unklar, wann die Umschaltung von Grün auf Gelb erfolgte.“ Und: „Fakt ist, dass sie Vorfahrt hatte.“


