Es brodelt rund ums Autobahndreieck Funkturm in Berlin. Eine geplante Modernisierung sorgt für Zoff – und könnte das berühmte Großbordell Artemis die Kundschaft abgraben. Der Grund: Die Halenseestraße, wichtiger Verkehrsweg für das Etablissement, soll dichtgemacht werden. Auch zahlreiche Kfz-Betriebe wären betroffen.
Die staatliche Planungsgesellschaft Deges will während der jahrelangen Bauarbeiten an der Berliner Stadtautobahn A 100 Nägel mit Köpfen machen. Kein privater Verkehr mehr, nur BVG-Busse sollen durch, schreibt der „Tagesspiegel“ (Bezahlschranke). Anschlussstellen zur Autobahn? Ebenfalls dicht! Doch wie Gäste und Mitarbeiter des Artemis dann noch hinkommen sollen, ist völlig unklar.
Der Plan sorgt für Wut und Empörung in Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) schlägt bereits Alarm.

Vor allem die CDU und die Grünen stellen sich quer und fordern das Bezirksamt auf, Druck bei der Senatsverkehrsverwaltung und der Deges zu machen. Die Linksfraktion enthielt sich, doch sonst herrscht große Einigkeit: Eine Lösung muss her – und das schnell.
Für das Artemis wird die Luft dünner
Im Gespräch ist eine Behelfsstraße, die während der Bauphase als Ausweichroute dienen könnte. Doch die Zeit drängt: Am 23. Januar wird die BVV voraussichtlich ihre Forderung offiziell bestätigen. Das eigentliche Problem? Charlottenburg-Wilmersdorf hat bei den Plänen kein Vetorecht.