Verdis Warnstreik

Streik bei der BVG beendet – in Brandenburg geht er weiter!

In Berlin rollt der Nahverkehr am Freitagnachmittag langsam wieder an, in Brandenburg läuft der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi weiter.

Teilen
BVG-Mitarbeiter auf einer Kundgebung vor der BVG-Zentrale.
BVG-Mitarbeiter auf einer Kundgebung vor der BVG-Zentrale.Jörg Carstensen/dpa

Noch bis in die Nacht zum Samstag hinein müssen sich Fahrgäste in zwölf Städten und Gemeinden des Bundeslandes auf weitreichende Einschränkungen im Bus- und Straßenbahnverkehr einstellen. Erst Samstagmorgen soll der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) überall wieder so laufen wie gewohnt. Das teilte die Gewerkschaft mit.

In Berlin endete der Ausstand hingegen bereits am Freitag um 14 Uhr. Es dauerte aber noch einige Zeit, bis alles wieder gewohnt regelmäßig unterwegs war. Die Fahrzeuge müssten erst nach und nach aus den Depots gefahren werden, hieß es von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Seit Donnerstagmorgen hatte die Gewerkschaft den ÖPNV in der Hauptstadt bestreikt. Auf den Straßen war es deshalb deutlich voller. Viele Menschen mussten aufs Auto oder das Fahrrad umsteigen. In Brandenburg hat der Arbeitskampf in den meisten betroffenen Regionen erst am Freitag begonnen. Lediglich in der Ostprignitz war schon am Donnerstag gestreikt worden. Hier lief der Verkehr ebenfalls wieder an.

Unterstützung bekam Verdi in beiden Bundesländern von der Klimabewegung Fridays for Future, die für den Freitag bundesweit zum Klimaprotest in zahlreichen Städten aufgerufen hatte. Bei einer gemeinsamen Kundgebung im Berliner Invalidenpark versammelten sich der Bewegung zufolge Tausende Menschen. „Es ist eine politische Frage, ob die Menschen, die uns täglich von A nach B bringen, gute Arbeitsbedingungen haben“, teilte Sprecherin Liv Manthey am Nachmittag mit. „Und es ist eine politische Frage, ob Mobilität für alle ermöglicht wird – oder nicht.“

In Brandenburg fordert Verdi 20 Prozent mehr Lohn

Wie in anderen Bundesländern verhandelt Verdi in Berlin und Brandenburg über neue Tarifverträge für die Beschäftigten des ÖPNV. In Berlin geht es dabei vor allem um bessere Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Verlängerung der Wendezeiten auf allen Linien von vier auf zehn Minuten, Urlaubsgeld und mehr Urlaubstage. Es war bereits der zweite Warnstreik in Berlin im laufenden Tarifstreit. Einen für Freitag geplanten Verhandlungstermin hatte das Unternehmen mit Verweis auf den Arbeitskampf abgesagt. Wann sich die Tarifparteien wieder zu Gesprächen treffen wollen, ist noch unklar.

In Brandenburg verhandeln beide Seiten auch über höhere Entgelte. Verdi fordert dort 20 Prozent mehr Lohn – mindestens 650 Euro – für die Beschäftigten im Nahverkehr. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. In dem Bundesland betrifft der Tarifkonflikt Verdi zufolge 15 kommunale Verkehrsunternehmen mit insgesamt rund 3500 Mitarbeitenden. ■