Mit einem gemeinsamen Aktionstag der Gewerkschaft Verdi und der Klimabewegung Fridays for Future erreicht der zweite Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) am heutigen Freitag seinen Höhepunkt. Bereits seit Donnerstag gibt es in Dutzenden Städten in 14 Bundesländern weitreichende Einschränkungen, wie Verdi mitteilte. Der Bus-, U-Bahn- und Straßenbahn-Verkehr ist vielerorts vollständig zum Erliegen gekommen. Auch Berlin und Brandenburg sind stark betroffen. Auf den Straßen und Autobahnen der Region dürfte es deshalb deutlich voller als sonst werden. Der S-Bahn- sowie der Regional- und Fernverkehr auf der Schiene sind aber auch am Freitag nicht von den Ausständen betroffen.
Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) herrscht bereits seit Donnerstag Stillstand. U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen sind seitdem für 35 Stunden komplett ausgesetzt worden. Enden soll der Streik am Freitag um 14 Uhr. Dieser Warnstreik markiert den zweiten Ausstand, zu dem die Gewerkschaft Verdi wegen des andauernden Konflikts um verbesserte Arbeitsbedingungen aufgerufen hat. Knackpunkt in den Tarifverhandlungen mit der BVG ist für Verdi die Forderung nach einer Verlängerung der sogenannten Wendezeiten auf allen Linien. Verdi fordert, diese Zeit von aktuell vier auf zehn Minuten erhöhen.
Einschränkungen werden über 14 Uhr hinaus andauern
Die BVG warnt auf Ihrer Internetseite, dass auch nach Ende des Streiks um 14.00 Uhr für mehrere Stunden mit Einschränkungen gerechnet werden muss. Im Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) ist bei der BVG von etwa drei Stunden die Rede, bis der Verkehr wieder fließt.
Verdi Warnstreik: Vom 29.02., 3 Uhr bis 01.03., 14 Uhr ist auch die BVG betroffen. Da U-Bahnen, Trams und die meisten Busse während dieser Zeit nicht fahren, wird es auch nach dem Streik ca. 3h dauern, bis der Verkehr wieder fließt.
— BVG U-Bahn (@BVG_Ubahn) February 28, 2024
Mehr erfahrt ihr hier: https://t.co/8DP3JxcHQP pic.twitter.com/FEsSUG9oaZ
Auch in zwölf Brandenburger Verkehrsbetrieben sollen am heutigen Freitag Busse und Straßenbahnen stillstehen. Unter anderem die Beschäftigten des Verkehrsbetriebes Potsdam, der Cottbusverkehr, der Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder) und der Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel hatten angekündigt, an dem ganztägigen Warnstreik teilnehmen zu wollen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu der Aktion aufgerufen. Der Zugverkehr ist nicht betroffen.
In Brandenburg geht es für die Gewerkschaft um mehr Geld für die Beschäftigten
In Brandenburg will Verdi 20 Prozent - mindestens aber 650 Euro monatlich - mehr für die Beschäftigten im Nahverkehr herausholen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. In dem Bundesland betrifft der Tarifkonflikt Verdi zufolge 15 kommunale Verkehrsunternehmen mit insgesamt rund 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bundesweit wirkt sich die Tarifrunde laut Gewerkschaft auf mehr als 130 kommunale Unternehmen und rund 90 000 Beschäftigte in den Städten und Landkreisen aus.