Öffis in Nöten

Probleme bei der BVG: Busfahrer sind Mangelware

Bei den Verkehrsbetrieben rumpelt es vernehmlich. Es fehlt Personal ohne Ende und das Land zahlt weniger.

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Der 100er-Bus fährt wochentags nur noch viermal pro Stunde.
Der 100er-Bus fährt wochentags nur noch viermal pro Stunde.Sabine Gudath

Die Sorgen bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) sind groß: keine Leute, keine Leute! Und so schnell wird es laut der Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner auch nicht besser werden. Jedenfalls rechnet die CDU-Politikerin nicht damit, dass die Einschränkungen auf vielen Buslinien der BVG schnell überwunden werden. „Die BVG bemüht sich, aber wir dürfen uns keinen Illusionen hingeben, dass sich die Lage kurzfristig bessert“, sagte sie der Berliner Zeitung. „Allerdings erwarte ich, dass sich der Betrieb bei der BVG Ende 2024 wieder normalisiert. Zum Fahrplanwechsel im kommenden Jahr muss es wieder besser werden.“

BVG muss bei ihren Buslinien kürzen

Die BVG hatte ihr Angebot auf vielen Buslinien zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember stark gekürzt und dies mit Personalmangel begründet. Nach damaligen Angaben fehlen dem Nahverkehrsunternehmen ungefähr 350 Busfahrer. Ein hoher Krankenstand hatte die Lage zuletzt zusätzlich verschärft, auch bei der U-Bahn häuften sich Probleme.

„Schon im Sommer 2022 hatten wir eine Notlage bei der BVG, schon damals gab es auf vielen Buslinien Einschränkungen“, sagte Schreiner. „Dass die BVG ihr Angebot zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 so stark kürzen musste, hat uns allerdings überrascht. Dass die Kürzung so eine Dimension annimmt, haben wir nicht erwartet.“

Land Berlin reduziert Zahlungen an die BVG

Sie könne die Probleme nachvollziehen, so Schreiner. „Doch als Besteller erwarten wir, dass die BVG die vereinbarten Leistungen auch erbringt. Die BVG kann nicht einen Vertrag mit dem Land Berlin schließen, und dann heißt es: Wir können leider nicht liefern.“

Vor diesem Hintergrund habe das Land die Abschlagszahlungen an die BVG reduziert. „In diesem Jahr haben wir den Abschlag bereits um rund 8,9 Millionen Euro gekürzt, insbesondere wegen des Ausnahmefahrplans beim Bus und der Minderleistung bei der U-Bahn wegen der Teilsperrung der U6“, so Schreiner. ■