Ausnahmezustand in Berlin

Busse und Bahnen total überfüllt – BVG entschuldigt sich

Der öffentliche Nahverkehr in Berlin läuft gerade alles andere als rund. Jetzt hat sich sogar das BVG-Management bei den Fahrgästen entschuldigt.

Author - Sharone Treskow
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Weil in Berlin im Moment nicht ausreichend Züge und Busse fahren, sind sie total überfüllt.
Weil in Berlin im Moment nicht ausreichend Züge und Busse fahren, sind sie total überfüllt.Emmanuele Contini

Wer in den vergangenen Tagen in Berlin Öffis gefahren ist, weiß: Es herrscht Ausnahmezustand! Busse und U-Bahnen kommen massiv zu spät oder fallen einfach aus. Wenn dann doch mal was angefahren kommt, findet man keinen Platz, kommt mitunter gar nicht in die Züge rein – weil sie einfach total überfüllt sind. Doch woran liegt’s? Die BVG liefert jetzt eine Antwort und sogar eine Entschuldigung.

„Alle, die fahren können, fahren derzeit auch“

Der BVG-Vorstand Rolf Erfurt entschuldigt sich für die massiven Verspätungen.
Der BVG-Vorstand Rolf Erfurt entschuldigt sich für die massiven Verspätungen.Volkmar Otto

Das BVG-Management hat sich für die ganzen Ausfälle und Verspätungen im Bus- und Bahnverkehr entschuldigt. Gegenüber der „RBB24 Abendschau“ erklärte Betriebsvorstand Rolf Erfurt jetzt: Man könne leider aktuell nicht das volle Leistungsprogramm bieten. Das Unternehmen setze alles daran, damit es bald wieder „ruckelfrei“ abläuft.

Der Grund für den Leistungsabfall im Nahverkehr: Die aktuelle Krankheitswelle (Corona und andere Viruserkrankungen gehen um) mache auch vor der BVG nicht halt! Der Krankenstand sei sechs bis acht Prozent höher als sonst. Doch der Vorstand versichert: „Alle, die fahren können, fahren derzeit auch.“

Personalratschef kritisiert BVG

Doch die Krankheitswelle sei nicht der einzige Grund für die massiven Ausfälle bei der BVG – vor allem im Hinblick auf den Busverkehr. Der Personalratschef Lothar Stephan kritisiert, dass die BVG Tochtergesellschaften gegründet habe, in die sie Busse und Fahrer ausgelagert hat. Das Problem: Diese Gesellschaften würden jetzt nicht mehr zuverlässig liefern! Es sei jetzt erforderlich, die Tochterunternehmen wieder in die BVG einzugliedern, betont Stephan.

Dass die BVG Personalprobleme an der Bus-Front hat, ist kein Geheimnis. Aus diesem Grund musste auch der Fahrplan kürzlich angepasst werden. Derzeit gibt es sechs Prozent weniger Fahrten, die dafür aber zuverlässiger sein sollen. Wie gut das funktioniert, sehen wir ja aktuell.

Doch grundsätzlich sei man auf der Suche nach neuen Busfahrern, wie BVG-Chef Erfurt beteuert. Dazu seien die Ausbildungskapazitäten erhöht worden. Bei den U-Bahn-Fahrern gebe es einen großen Zulauf. „Viele Menschen in dieser Stadt möchten selbst gerne eine U-Bahn lenken. Da freuen wir uns, dass da großes Interesse ist.“ ■