Das musste ja so kommen. Wer am Wochenende mal schnell nach Polen rüber wollte, sollte sich den Ausflug gründlich überlegen. An der Grenze herrscht nach den nun auch von Polen eingeführten Kontrollen Verkehrschaos.
Kilometerlang zog sich der Stau auf der Autobahn 12 hin. Am späten Nachmittag stockte es auf einer Strecke von sieben Kilometern. Auch am Abend lief der Verkehr nicht wieder flüssig, zur Staulänge macht die Polizei jedoch keine weitere Angabe mehr. Das Nadelöhr seien die Kontrollen an der Grenze.
Der polnische Grenzschutz kontrolliert seit Montag an der Grenze zu Deutschland und Litauen - zunächst bis zum 5. August. Deutschland kontrolliert bereits seit Oktober 2023 stichprobenhaft an der Grenze zu Polen, um irreguläre Migration zu stoppen. Dadurch gibt es auch Verkehrsbehinderungen in Polen. Im Mai hatte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) intensivere Grenzkontrollen angeordnet. Darauf reagiert Polen nun.

Polen-Beauftragter: Kein Alltag mit Grenzstaus
Der Polen-Beauftragte der Bundesregierung, Knut Abraham, hatte zuvor in einem „Nordkurier“-Interview praktikable Lösungen gefordert. „Da muss man natürlich über mehr Abfertigungsspuren und gemeinsame Kontrollen reden, um nicht in einen Alltag voller Grenzstaus zurückzufallen.“
Brandenburgs Innenminister René Wilke (parteilos, für SPD), die Industrie- und Handelskammern in Brandenburg und Sachsen und die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg hatten vor großen Staus und negativen Folgen für die Wirtschaft gewarnt. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte zudem den Bund aufgefordert, aktiv zu werden, um Staus zu verhindern.
Besonders mit Blick auf Urlauber hatte der ADAC Sorge geäußert. In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern beginnen die Ferien Ende Juli. In Sachsen, das eine Grenze zu Polen hat, haben sie vor einigen Tagen begonnen.